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Chris

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Alle erstellten Inhalte von Chris

  1. Es gibt erstmal viele Probleme bei Studien, die solch hohen Proteinmengen den Teilnehmern vorschreiben und dann abfragen. Ding is nämlich: Sie tuns nicht. :) D.h., die meisten Teilnehmer von Gruppen mit Mengen von >3g/kg erreichen diese schlichtweg nicht. Das ist auch verständlich, weil solche hohen Mengen einfach keinen Spaß machen und nicht ohne sehr gute Planung und Disziplin erreicht werden. Wie jeder weiß, ders schonmal versucht hat. De facto vergleichen solche Studien wie die verlinkte dann statt 2g vs 3g eher sowas wie 1,5 vs 2,5. Die vorliegende Studie hat glaube ich jemand der eb guys schon besprochen, mir ist jetzt nur kurz aufgefallen, dass es sehr strange Ergebnisse waren: Die hohe Proteingruppe nahm mehr Kalorien zu sich - nahm aber ab, während die niedrige weniger Kalorien zu sich nahm und zunahm... Bei der FFM gabs keine signifikanten Unterschiede. Vielleicht haben die in der hohen Proteingruppe also einfach sich das Essen nochmal durch den Kopf gehen lassen oder waren öfter auf der Schüssel... Eine Studie macht dann auch noch keinen Sommer, und die Metaanalyse zum Thema sagt: Keine Effekte oberhalb 1,6g: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/28698222 Also, quält euch nicht unnütz. :)
  2. Genau. Ich hab jetzt mal angenommen, dass 5x10 "5 Sätze a 10 Wdh" bedeutet. Dann ist das errechnete 1RM in allen drei Wochen sehr ähnlich. Und wenn man davon ausgeht, dass die tatsächliche Kraft zumindest gleich bleibt oder steigt, dann bedeutet das gleiche RPE in jeder Woche. Daraus folgt: Das Volumen ist pro Satz gleich (gleiches RPE bei 30-85% 1RM --> gleiche Anzahl von effektiven Wdh). Aber die Sätze sinken von 5 auf 4 auf 3 von Woche 3 zu Woche 1. Also 20% weniger Volumen in Woche 2, und nochmal 20% weniger in Woche 3. Wenn man also nicht völlig überlastet war in Woche 1, schenkt das Schema schon ein wenig Volumen her. Ich finde auch, dass zB 4x5 nicht viel belastender ist als 4x10, WENN man 4x10 mit der gleichen RPE macht wie 4x5. In der Praxis ist es halt so (geht zumindest mir so und hab ich auch von anderen schon gehört), dass RPE bei hohen Lasten relativ klar ist. Man also gut einschätzen kann, ob bei 5 Wdh es RPE8, 9 oder 10 ist. Bei 10Wdh überschätzt man das RPE, wenn man nicht wirklich Gas gibt, weil zB auch die Cardio/systemische Belastung bei großen Übungen wie DL relativ früh im Satz einsetzt, und es Motivation braucht, dagegen zu halten, dass wirklich die Muskeln ermüden. Da is mMn ein größerer Spielraum durch Motivation und Cardio-Fitness. Daraus entsteht dann oft der Eindruck "Mensch, 5x10 is easy - aber mit 5x5 schieß ich mich ab!". Und das ist vllt der Grund, warum einige Programme dann die Satzzahl rutnerschrauben, wenn die Lasten höher werden.
  3. Nachdem du mich nicht mehr für voll nehmen kannst, erübrigen sich logischerweise Antworten.
  4. Also Frequenz ist wsl alles erstmal sekundär, wenn es über extrem niedrige hinausgeht. Sekundär zu Volumen - das ist natürlich wichtig. Beim Volumen wird ja noch diskutiert, aber es gibt ne ganz einfache Vorgehensweise. Du fängst mit niedrigem Volumen an, bzw machst einfach leangains ganz normal, wenn du denkst, dass das niedriges Volumen ist. 1. Machst du Fortschritte, spezifisch natürlich auf Übungen/Muskelgruppen? Idealerweise natürlich gemessen in Hypertrophie, wenn das dein Ziel ist. Aber mittelfristig sagt dir auch Kraftsteigerung, obs vorwärts geht. 2. Wenn ja --> weitermachen. 3. Wenn nein: Bist du erholt am Anfang der Einheit? Sind die jeweiligen Muskeln tot oder wieder einsatzbereit? a) Wenn erholt --> Volumen in der jeweiligen Muskelgruppe erhöhen. b) Wenn tot --> "Fehler"suche. Es ist es natürlich kein Fehler, wenn irgendwann einfach die individuelle Grenze für Volumen in dieser Situation erreicht ist - sonst würden wir ja unbegrenzt wachsen. Kurz noch der Hinweis, dass man bei Hypertrophie als Ziel bissel aufpassen muss, wenn man dafür Kraftsteigerung als Marker hernimmt. Da kann grade bei den OK-Bewegungen die Erhöhung der Frequenz schon ne überproportionale Kraftsteigerung bewirken. Und, dass glaube ich selbst Berkhan sagt, dass Rest-Pause das effizienteste, aber wsl nicht das effektivste Training ist. Wenn du also viel Zeit für eine session hast, dann vielleicht auch paar normale Sätze, bsd bei den großen Übungen (sowieso aus Sicherheitsgründen, aber das sagt Berkhan glaube ich selbst, oder?).
  5. @_-Martin-_ Kannst gerne die ganze Diskussion ab meinem gestrigen Beitrag in den Hypertrophiethread verschieben - oder in einen ganz neuen. Habs mehrmals schon angeboten in diesem thread.
  6. In deinem gestern zitierten link https://www.t-nation.com/training/building-the-case-for-hybrid-training steht klipp und klar: Das war das Zitat, dass du selbst herausgenommen hast aus dem Artikel und in deinem Beitrag gepostet hast. Auf das ich mich bezogen habe. Und weiter: Also sagt dieser Artikel eindeutig, dass speed reps für Hypertrophie sinnvoll sind.
  7. Jaja, das Gefühl... Keine Ahnung, woher dein Gefühl kommt. Geschrieben habe ich jedenfalls, teil mehrmals: - Nicht-eb ist nicht nutzlos, sondern dient als einziger Halt in all den Gebieten, in denen es (noch) kein eb Wissen gibt. Wobei es fraglich ist, wie gut dieser Halt ist - es gibt Abstufungen in der Qualität von Wissen, von purem Aberglauben bis zur Metaanalyse von hunderten von RCTs. - Nicht-eb ist oft der Ausgangspunkt, um Dinge zu erforschen. - Selbst wenn sich eine Annahme als nicht-eb herausstellt, kann die Erforschung noch produktive Nebeneffekte haben - und zu wissen, dass etwas nicht wirkt, kann ein hervorragendes Ergebnis sein, das viel Zeit, Geld und Leid erspart! Es ist nur erstmal sehr schwierig zu akzeptieren, weil wir als Menschen, besonders in der Not, also zB bei Krankheit, immer etwas tun wollen. Anstatt tatenlos warten. Brandaktuelles Thema in der Medizin: Sind in den letzten Jahren einige Studien herausgekommen, die sagen, dass manchmal Nichtstun (Jargon: "wait and see") besser ist als ...operieren, medikamentieren usw! Das läuft allerdings oft nicht nur der menschlichen Intuitiion entgegen, sondern auch den Scheckbüchern der Medizintechnikbranche und einiger Ärzte... Dein Beispiel ist interessant und gar nicht so leicht zu entscheiden: Also erst einmal wird die Hom. ja bei vielen Krankheiten eingesetzt, die sowohl erforscht, als auch eb behandelbar sind. Steht man da nicht auf dem Standpunkt, dass eb immer vorzuziehen ist , weil eb das effektivste Vorgehen ist, kann das fatal enden: Menschen verschleppen eine Chemotherapie, die einen Krebs im Frühstadium noch gut behandeln hätte können, und Eltern versuchen, die Lungenentzündung ihres Kindes wegzuglobulieren. Das sind keine Fantasieszenarien, die ich hier erzähle, das ist hundertfach dokumentiert. Selbst wenn es keinen Unterschied macht, ob ich nichts tue, oder nicht-eb mit Hom. behandle, zB bei einer Erkältung, so kosten Globuli einiges an Geld. Wir wissen aber, dass es der Placeboeffekt und die Zuwendung ist, die wirkt. Eine Placeboglobuli-Packung kostet praktisch nichts, der Materialwert sind einige cents. Meine Krankenkasse, die TK, bezahlt allerdings teilweise homöopathische Behandlungen. Budgets sind endlich. Die Differenz zwischen dem teuren hom. Produkt und einem Placebo-Globuli fehlt an anderer Stelle. Das klingt hart, aber Menschen sterben schlicht wegen dieser Umverteilung. Das trifft auch zu bei deinem Szenario einer medizinisch unbehandelbaren Krankheit, bei der oft viel teuere Alternativprodukte und Behandlungen zum Einsatz kommen, als nur Globulis. Bei denen Angehörige finanziell leiden, in der verzweifelten Hoffnung auf Errettung. Evidenzbasiert kann man oft diese Alternativmethoden zumindest in ihrer Wirksamkeit einschätzen, wenn nicht sogar Studien vorliegen. Letztere zeigen fast immer komplette Wirkungslosigkeit, sonst wäre die Alternativmethode keine Alternativmethode mehr, sondern eben ...evidenzbasierte Medizin. Ohne Studien kann man oft Einschätzungen aufgrund der postulierten Wirkmechanismen machen. Wenn zB eine Triangel ein Wasser erngetisch aufladen soll, und das den Krebs heilt (was man durchaus in einer Studie testen könnte, aber keiner einen Antrag dafür stellt oder Gelder bekommen würde), oder ein Geistheiler die Dämonen des Erkrankten austreibt, und das allen wissenschaftlichen Erkenntnissen nach sehr unwsl erscheint, ist die Chance minimal. Und natürlich kann eine unerforschte Behandlungsform nicht nur positiv wirken oder nichts bewirken - sondern auch negativ. Ja, wenn man sicher stirbt, mag das nicht relevant erscheinen. Aber es gibt schlimme Tode, gerade wenn man bis zuletzt glaubt, ein Wundermittel könne die Rettung bedeuten. Anstatt mit einer Palliativbetreuung so gut es geht sich in Würde zu verabschieden. Ich finde es zudem moralisch höchst problematisch, nicht auf diese Aussichten hinzuweisen und mit der Verzweiflung der Patienten zu spielen. Auch wenn es natürlich jedem selbst überlassen bleibt, zu tun was er will. Was wsl dadurch beeinflusst ist, wie gut er eb vs nicht-eb beurteilen kann. Wobei ich bei deinem Punkt der "scientific literacy" bin: Ich hab ja schon angesprochen, dass wir meiner Meinung nach unbedingt diese Fähigkeit so gut es geht fördern sollten. In der Schule. Im Studium. In der Erwachsenenbildung. Auch in der Öffentlichkeit von Forschern im Dialog mit Nicht-Forschern. Ich glaube man kann sehr viele erreichen und überzeugen. Wir lernen eigentlich auch implizit schon alle in der Schule in den Naturwissenschaften, wie Wissenschaft, wie Experimente funktionieren. Wir verpassen mMn es nur, diese Erlebnisse geistig zu verarbeiten, wenn es dann später darum geht, allgemein eine Haltung zu Wissenschaft zu haben. ZB sich zu erinnern, dass man in Physik durch Versuche irgendwelche Konstanten herausgefunden hat - und nicht durch Abfrage, welche Schüler was meinen und dann einen Mittelwert dieser Meinungen zu bilden, die Mehrheit entscheidne zu lassen ("there is no democracy in science") oder nach persönlichem Gusto jedem seine Meinung zu lassen aka "Was glaubt ihr wie hoch die Gravitationskonstante ist?". Und sich an die Wirksamkeit der Wissenschaft zu erinnern, wenn man dann sein Kind für MMR impfen kann. Man kann nie alle Menschen von etwas überzeugen, aber wenn Leute wie die Akademiker-Eltern am Prenzelberg ihr Kind nicht impfen, liegt das nicht an mangelnder Intelligenz. Sondern da ist was in der Vermittlung dieser Fähigkeit, und im Vertrauen zu Wissenschaft in unserer Gesellschaft verdammt schief gelaufen. Und weil das Thema mMn eben so eine große Bedeutung für unsere Zukunft auf diesen Planeten hat, die a bissel darüber hinaus geht, ob man nun paar speed reps in sein Training einbaut oder nicht, ufer ich gerne bei diesem Thema aus. Und die Mods können es ebenso gerne in einen extra thread verschieben.
  8. - Kein Argument. Man könnte Vieles, tut es aber nicht. Noch dazu, wenn man andere nur kopieren würde, dies besser können. - Wie um alles in der Welt bringt es Hilfe, sich einen eb TP anzuschauen (der sehr ähnlich wie die bekannten eb TPs ausschauen würde) für das Verständnis, warum eb die richtige Vorgehensweise, oder konkret in diesem Fall, warum speed reps nicht sinnvoll sind? Beides habe ich ausführlich begründet. Einen TP zu lesen, hilft da keinen Deut. - Wer hatte keinen Erfolg, und wieso sollte ich einen besseren TP als Lyle schreiben können? Meine Herren, ich herabwürdige andere Leute, weil ich für ein eb Vorgehen auf einer eb Seite argumentiere und speed reps aufgrund von Forschung als nicht sinnvoll für Hypertrophie bezeichne. Wow. Ja, ich denke, der Teil ist tatsächich am nähesten an dem Grund deiner Forderung, dass ich einen TP schreiben soll: "Machs doch besser, bevor du kritisierst!" Und: "Kritisieren" = "andere Leute herabwürdigen". Wieso verknüpfst du eine Sachdiskussion, ob mit mir oder anderen, letztendlich jedes Mal mit so Ego-Geschichten wie "Herabwürdigen von Leuten" und "ich bin enttäuscht, dass du so diskutierst!", wenns nicht nach deinem Geschmack läuft und dir Recht gegeben wird? Ja klar, wenn mein Diskussionspartner nicht meiner Meinung ist, bin ich auch enttäuscht! Ist es so schwierig, Sachargumente einfach als solche zu sehen? Ich hätte mich schon längst Hunderte Male erschießen müssen, wenn ich bei Sachdiskussionen, bei denen ich oft falsch lag - oder auch nicht, aber trotzdem einfach meine Meinung oder mein Handeln - nicht meine Person! - kritisiert wurde, das jedes Mal mit "Herabwürdigung" meiner Person verbunden hätte. Anstatt damit, dass jemand anders halt einfach anderer Meinung war. Mei, ich habs ja sogar mit Samthandschuhen versucht und extra dreimal deine unermüdliche Arbeit hier gelobt, bevor ich meine Meinung geschrieben habe. Wohl wissend, dass du Kritik sofort persönlich nimmst. Hat anscheinend nichts genutzt. Is ein Punkt, der mir allgemein auffällt bei Diskussionen: viele verwechseln Diskussionen um Dinge mit Angriff auf ihre Person. Und reagieren entsprechend. Kann man besonders gut beobachten, wenn man als Dritter mal einer Runde, die eskaliert, zuhört. Hab keine Pauschallösung dafür, aber das bewusst mal versuchen zu trennen und seinen Selbstwert nicht an Meinungen zu ketten, hilft vielleicht. Das ist das Gute bei wissenschaftlicher Vorgehensweise: dass man grundsätzlich bereit sein muss, seine Meinung umzuwerfen im Licht gegenteiliger Evidenz. Und das dementsprechend häufig üben muss. Oder in Brad Schoenfelds Worten: aus: https://www.instagram.com/p/BquNpf1Fk44/?utm_source=ig_twitter_share&igshid=ptpgh88f2abn
  9. Meine Antwort ist in der Tat die gleiche auf was du schon vor einem Jahr gefordert hast: Warum in aller Welt soll ich einen eb Plan schreiben, wenn es zig Pläne von Experten der eb Literatur gibt? Was soll das? Was erhoffst du dir davon? Wie ändert das meine Argumente pro eb? Forderst du auch von Leuten, die argumentieren, dass eine Gasheizung umweltfreundlicher ist als ein Kohleofen, dass sie eine bauen? Ich hab eine bestimmte Progression von Helms diskutiert, bei der er sein Vorgehen mittlerweile womöglich schon geupdatet hat; als Beispiel, wie stark verfestigt das traditionelle Denken beim Hypertrophie-Mechanismus selbst bei solchen eb Experten wie Helms ist bzw war. Und wunder mich keineswegs, warum viele Leute nicht-eb vorgehen. Ich habe einige Gründe dafür selbst gegeben. Und bin mir sicher, dass der Grund hier im Forum nicht die fehlende Versorgung durch eb Pläne ist, woraufhin ich die Welt erlösen und unbedingt den ersten schreiben muss.
  10. Ich weiß nicht, was diese wiederholte Suggestion soll, es gäbe auf der Welt keine eb Trainingspläne, ich müsse jetzt als erster Mensch einen für das Forum schreiben. Es gibt bereits zig Pläne und Vorgehensweisen, die auf den Erkenntnissen fußen, die wir haben. Wenn du einen fertigen BB-Plan willst - Lyles Bulking Routine ist zB dick und breit (pun intended) die Empfehlung von FE für Fortgeschrittene nach dem FEM. Grundsolide, evidenzbasiert, machbar in der Umsetzung. Kraftpläne - Greg Nuckols hat Dutzende kostenlos auf seiner webseite, noch mehr als ebooks. FEM ist ein perfekter Allrounder für Anfänger, RTS ein ausgefuchstes System für weit Fortgeschrittene PL-Fans. Sie sind da, ich brauch keinen neu zu schreiben, um eine eb Vorgehensweise zu demonstrieren, sie stehen wörtlich vor deiner Nase auf dem Computer Screen im Netz. Selbst viele deiner eignen links werden teilweise eb sein - du hast also selbst schon welche gepostet! Es geht darum, wie ich schon mehmals geschrieben habe, diese wertvollen Infos herauszustellen und den Ballast der nicht-eb abzuwerfen. Wenn du individualisiertes Vorgehen haben willst, um es auf deine Vorlieben und Bedingungen maßzuschneidern, und mit mehr Aufwand noch mehr rauszuholen, musst du Geld auf den Tisch legen bei Leuten wie Henselmans oder Helms. Oder eben Primär-Forschung lesen oder sekundäre Quellen von Leuten, die Primärquellen aufbereiten wie Helms, Israetel, Nuckols. Und dann deinen eigenen zusammen basteln. Die basics sind gesichert, sei es Ernährung oder Training. Und die Erkenntnisse sind ja recht simpel, also ist das auch nicht so schwer. Es wird halt oft von nicht-eb Seite darüber hinaus viel spekuliert, gemeint und behauptet, was - unbewiesenermaßen - noch besser sei. Mutmaßungen, die eine Seite wie t-nations über Jahre hinweg mit hunderten von Artikeln, täglich mehrere, füttern. Wie zB speed reps dazunehmen. Wobei einige nicht erforscht, andere erforscht und falsch sind (wenn sie sich bewahrheitet haben sind sie ja eb). Wie eben - speed reps.
  11. Wir können das gerne auslagern, kann ein Mod verschieben. Ich sehe ehrlich gesagt aus der Sicht eines eb Forums wenig "Kaputtmachgefahr" in Diskussionen, die sich darum drehen, etwas mehr eb in eb zu bringen. :) Manche Erkenntnisse gelten ja relativ unabhängig vom Trainingsstand. So auch die konkrete Ausgangslage der Diskussion, ob speed reps etwas für Hypertrophie bringen. Die Erklärung, warum nicht, gilt für Oma wie Jungspund, für Neuseeländer wie Eskimos. Es ist halt die Frage, die ich in den vergangenen posts schon paar Mal angesprochen habe, was man macht, wenn noch keine wissenschaftlichen Erkenntnisse da sind. Aus der Sicht von eb sind dann halt alle "Meinungen" gleich viel, oder besser gesagt, recht wenig, wert. Und es für Trainierende, die gesichert vorgehen wollen auch nicht recht hilfreich, dann einfach zig verschiedene, teilweise sich widersprechende Aussagen aneinander zu reihen. Ich würde den Fokus umkehren auf das, was wir schon wissen. Daraus kann man ein wunderbares Training bauen, auch wenn man in den Details, wie im genauen Volumen auf den Satz genau, noch nicht oder vielleicht nie eb Vorgaben haben kann (und auch nicht braucht). Da ist es dann wieder, das destruktiv-nihilistische Geschmäckle von eb, dass halt alles darüber hinaus oft überflüssig, nutzlos oder gar kontraproduktiv sein kann (wenn es schon Daten zu einem Thema gibt).
  12. Ich finde einen solchen Mittelweg sinnvoll, wenn es keine objektiven Kriterien gibt. ZB.: Deine Frau möchte ne Städtereise nach Paris, du nach Mailand. Weder Paris noch Mailand ist objektiv messbar "besser" für euch. Also Mittelweg, d.h. Madrid, denn gemäß Andy Möller "Madrid oder Mailand - Hauptsache Italien". . Oder dieses Jahr Paris, nächstes Mailand, und alle sind zufrieden. Bei vielen Vorlieben im zwischenmenschlichen Bereich sinnvoll. Anders sieht es aus, wenn es eindeutige Unterschiede bei objektiv messbaren Dingen gibt - und nur mit denen beschäftigt sich die Wissenschaft ja überhaupt. Religion hat viele Bereiche, die wissenschaftlich nicht untersuchbar sind, zB eine Existenz Gottes. Es gibt keine Möglichkeit (was manche Gläubige fordern), zu beweisen, dass es keinen Gott gibt. Es gibt höchstens die Möglichkeit, konkrete untersuchbare Thesen zu äußern. ZB: "Es gibt einen Gott, der dich bestraft in zehn Minuten durch einen Blitzschlag, wenn du ihn "Angsthase" nennst" (weil er sich immer so gut versteckt, dass man ihn nicht bemerkt). Oder: "Wenn man zu Gott betet, wird man oft geheilt von Krebs." Oder eben: "Die Erde entstand so und so." Wissenschaftlich hat man eine Evidenzlage, dass die Erde ca. 4,5 Mrd Jahre alt ist und sich Menschen evolutionär entwickelt haben. Die Bibel sagt ca. 6500 Jahre und Eva kommt aus der Rippe Adams. Jeder einigermaßen gerechte "Mittelweg" aus diesen zwei Haltungen (oder denen aus weiteren Meinungen oder Religionen wie 10.000 Jahre, 100.000 Jahre) ist purer Wahnsinn. Das im Jahr 2018 nicht eindeutig zu anzuerkennen, dass wissenschaftliche Erkenntnisse Vorrang haben, und "zwei Seiten" zu sehen, und einen Mittelweg gehen zu wollen BEI UNTERSUCHBAREN THEMEN, ist absurd. Es ist absurd, weil Wissenschaft demonstrativ erfahr- und erlebbar am besten funktioniert. Seit der Aufklärung, also seitdem es die moderne Wissenschaft gibt. Du würdest nicht hier sitzen, und ich dich überhaupt davon überzeugen müssen, wenn es Wissenschaft nicht gäbe: Weil du wsl schon im Kindesalter dahingerafft worden wärst von einer Infektionskrankheit. Gegen die wir die wissenschaftliche Medizin walten lassen mit Hygiene (weil wir wissen, dass Cholera keine sTrafe Gottes, sondern Bakterien sind), impfen usw. Und wir tippen diese Zeilen im Internet (!) über PCs, was undenkbar ist ohne Wissenschaft. Aber wenns ums Hobby geht, ist Wissenschaft nur noch eine Seite, eine Meinung unter vielen? Es ist Wahnsinn, wenn man sich vorstellt, wie Menschen persönlich nicht von der Richtigkeit wiss. Vorgehens überzeugt sind (da bist du nicht alleine), und wie aber unsere heutige Welt aussieht, in denen sie sich tagtäglich bewegen (und die meisten von ihnen nicht leben würden ohne Wissenschaft). ------------------------- Subjektive Meinungen, weil du das auch angesprochen hast, sind übrigens, um das ganz deutlich zu sagen, nicht wertlos: Zum einen haben wir, wie schon erwähnt, in vielen Bereichen eben noch keine wissenschaftlichen Erkenntnisse. Dann sind subjektive Meinungen und Erfahrungen sowieso das Einzige, das wir haben. Und abhängig davon, wie wir die Risiken und Chancen dieser nicht-eb Vorgehen einschätzen, können wirs versuchen oder lassen. Sie sind zum anderen wertvoll, weil subjektive Meinungen oft einen Anstoß geben zu wissenschaftlicher Forschung. "Ich denke xy - lass uns das mal testen, obs stimmt". Nichts anderes sind Experimente/Studien: Hypothesen-Tests. Schönes Beispiel Homöopathie: Die Theorien dahinter sind ununtersuchbares Geschwurbel - aber man kann wissenschaftlich testen, ob die Globuli wirken. Man hat es bisher über 200 Mal in Studien und mehreren Metaanalysen gemacht. Das Ergebnis: Sie wirken nicht. Was dabei aber in den Blickpunkt gerückt ist: Die Gründe, warum BEHANDLUNGEN mit Globuli teilweise objektiv erfolgreich oder zumindest beliebt sind: Weil sie den Placebo-Effekt nutzen, weil sie psychologische Mechanismen wie Zuwendung und Wertschätzung verwenden, die zur objektiven Gesundung, oder zumindest zur Zufriedenheit der Patienten beitragen können. Die Forschung gibt also Anstöße, wie wir eb Medizin verbessern können - auch wenn Homöopathie selbst unwirksam ist. Dagegen im Jahre 2018 Wissenschaft und Homöopathieglauben als zwei gleichberechtigte "Meinungen" zu sehen, als zwei "Extreme" (ja, du dachtest dabei an Kraftsport - ist aber das gleiche Prinzip) und dann einen vermeintlich goldenen Mittelweg daraus zu bilden und Meinungen zu moderieren, weil die Wahrheit ja wsl in der Mitte liegt, so wie Madrid bei Paris und Mailand, ist bei untersuchbaren Themen unhaltbar. Wenn man sieht, wie groß das - teilweise von der Wissenschaft selbstverschuldete - Misstrauen, aber v.a. Unkenntnis darüber ist, was Wissenschaft überhaupt ist, oder tut (fragt mal sogar Akademiker - ein Viertel kanns vielleicht korrekt erklären, von diesem Viertel sind dann die Hälfte mehr oder weniger "skeptisch"...), dann gibt es extrem viel Nachholbedarf, wenn es bei uns nicht so laufen soll wie in den USA. Dass ein Präsident Wissenschaft leugnet, Wissenschaft behindert und subjektiven Meinungen den gleichen Stellenwert zugesteht. Und u.a. (finanziellen Motiven) auch wegen dieser Haltung fatale Entscheidungen trifft. Da sind Schulen gefragt, öffentliche Überzeugungsarbeit für Wissenschaft und natürlich müssen sich Forscher auch selbst an die eigene Nase fassen, warum im Jahr 2018 intelligente Leute wie in diesem Forum noch solche Diskussionen führen und Akademiker-Hipster-Eltern im Berliner Prenzelberg ihre Kinder nicht auf MMR impfen lassen. youtube ist doch die Rettung für Vieles - da müsste es doch paar gute Vids über eb geben. Die das besser machen als ich. Als Sticky für jedes Neumitglied hier, dann tun wir schonmal unser Bestes, möglichst viele zu überzeugen. Aber vielleicht hats ja schon etwas bewegt bei dem einen oder anderen hier. Man sieht, speed reps und Klimawandel - alles hängt zusammen.
  13. Ok, überzeugt, ich mach einen auf. Es ist wirklich erstaunlich, dass du als Mod des (einzigen) wissenschaftlich fundierten, eb Forums in Deutschland tatsächlich von "zwei Seiten" sprichst, als ob, wie Johannes in seinem Meinungs-Artikel geschrieben, es zwei gleichberechtigte Sichtweisen wären. A la "Ich glaube, dass die Evolution so abgelaufen ist, wie die Wissenschaft sagt - aber ich finde auch die Erklärung von Genesis gut." (Vielleicht stimmt ja beides: Eva hat den Apfel nicht von der Schlange, sondern von nem Dinosaurier... ) Ich sehs halt so: Die überwältigenden Mehrheit der Infos im Kraftsport ist nicht eb. Manche einfach, weil sies nicht besser wissen, manche, weil auch Motivationen da sind, die eb widersprechen. ZB wöchentlich wechselnde Pläne, die gekauft oder zumindest geklickt --> page impressions werden müssen. Ich mein, t-nation hat das ja zB zur Kunst erhoben, innerhalb kürzester Zeit sich nicht nur gegenüber eb, sondern sogar sich gegeneinander widersprechende Artikel zu veröffentlichen. Natürlich nur, um den Lesern eine breite Auswahl, eben oben erwähnter "gleichberechtigter" Meinungen, zu bieten. "Probier aus, was für dich am besten passt!" So, in diesem nicht-eb Biotop will also FE eb fördern. Und da schießt man sich halt ein wenig selbst ins Knie, wenn man zwar auf der Hauptseite wissenschaftlich fundiert vorgeht. Dann aber in einem Großteil der Foreninhalte das Gegenteil passiert. Aber das muss Johannes wissen; ich komm ja wie gesagt damit gut zurecht mit meinen wenigen Besuchen. Und kann mit anderen Meinungen umgehen und sie diskutieren oder eben, wie ich das bei 99% der nicht-eb geposteten Inhalte mache, einfach ignorieren.
  14. Ich habe Johannes´Meinungs-Artikel angeführt, weil er für mich eine glasklare Ansage bedeutete, wie seine Haltung ist. Wenn du dich diskreditiert fühlst, wenn eine solche Haltung wie die deine als Meinungs-Labeler und -faschist bezeichnet wird, dann wende dich an Johannes, er hat den Artikel geschrieben. Die beiden Begriffe treffen für mich eher auf einige Verfasser deiner links zu, du hast sie ja nur zusammen getragen. Man kann darüber diskutieren, ob man den Artikel auch evtl bisschen konstruktiver auf strukturelle Lösungen hin schreiben kann als konfrontativ solche personenzentrierten Bezeichnungen ins Fels zu führen ("Faschist" ist für mich und viele in Dt. zu sehr mit dem Nazi-Regime verbunden). Um zu werben für den evidenzbasierten Ansatz und solche Reaktanz wie gerade von dir so gut es geht zu minimieren. Ich vertrete aber komplett den Kern der Aussage. Der da wäre "Vorfahrt für evidenzbasiert". Und das beißt sich eben mMn ein wenig mit einer solchen link-Sammlung. Du hast Recht, dass jeder, der Johannes´Artikel zustimmt, das auch selbst in die Praxis umsetzen sollte. Man braucht ständig Energie, Aufmerksamkeit und Ehrlichkeit gegenüber sich selbst, um eben nicht in die automatischen menschlichen Fallen des "bias", Ego-Verteidigung und Ignoranz neuer Erkenntnisse zu fallen. Und ich erkenne glaube ich in fast jedem Beitrag über ebT (evidenzbasiertes Training) an, dass es noch viele, viele Lücken und Unsicherheiten in der Forschung gibt. Gestern erst in diesem thread: Aber es ist - ob im Sport oder jedem anderen Wissenschaftszweig - eben eine Erkenntnis, dass Wissenschaft trotz aller unbestrittenen, teils großen, Probleme die beste Vorgehensweise für Fortschritt ist. Deshalb kann man - muss man - in den dunklen Löchern der Forschung weiterhin mit Meinungen, Vermutungen, subjektiven Erfahrungen arbeiten. Aber dort, wo wir genügend eb Wissen haben, auf dieses zurück greifen. Das habe ich in dem Punkt "speed reps für Hypertrophie" getan. Es ist mir klar, dass das eb Wissen stetig zunimmt. Die dunklen Bereiche also immer weiter abnehmen. Damit müssen die Vertreter nicht-eb Haltungen leben: Dass immer mehr ihrer Vorstellungen eben abgeglichen werden können mit eb Wissen. Ich verstehe, dass das zu Abwehr führt, wenn das "Hoheitsgebeit" subjektiver Meinungen schrumpft. [Das ist übrigens genauso in anderen Bereichen, in denen Wissenschaft immer mehr Land in Beschlag nimmt: Das "trap door" Argument der Religionen, zB.: Viele Religionen begründen aktuell nicht erklärbare Dinge mit der Existenz übernatürlicher Dinge. Es blitzt und grummelt am Himmel? --> Es gibt einen Donnergott! Nachkommen enger Verwandter haben höhere Chance auf Erbkrankheiten? --> Gott bestraft die Sünde der Sippe! Nun, nach und nach schließen/öffnen sich diese Falltüren für eine pro-Meinung-Gottes-Argumentation.] So, zu der von dir angesprochenen Praxis eb Empfehlungen: Ich stimme völlig zu, dass man eb Wissen sinnvoll anwenden sollte. Das steht übrigens in jedem Forschungsartikel lang und breit im Diskussionsteil, in wie weit die Ergebnisse ob, und wenn ja, wie hilfreich sein könnten. Nur: Wenn jemand sagt, dass Hypertrophie-Progression mit höheren Geschwindigkeiten erreicht werden kann, und das einfach der Mechanismus nicht ermöglicht, dann ist das halt so. An diesem Beispiel sieht man sehr schön, dass Leute nicht wegen eb Vorgehen ihre Ziele nicht erreichen - denn wie kann ein Ratschlag, der von einer nicht sinnvollen Vorgehensweise abrät, dich von deinem Fortschritt ABHALTEN? Es gibt sehr viele Gründe, warum Leute ihre Ziele nicht erreichen: Die Ziele selbst, die Arbeit dafür, Genetik. Warum die eb Vorgehensweise oft so "negativ-destruktiv" rüberkommt, ist, dass Menschen unglaublich kreativ sind und immer wieder tausende Ideen haben, wie was funktionieren könnte, oft auch sich widersprechende Ideen, die nicht alle richtig sein können. Da ist es nun zwangsläufig so, dass einige Ideen von der Forschung verworfen werden - und zack, wieder paar mehr beleidigte Gegner der Sportwissenschaft mehr. Das hab ich schon oft erlebt, wie ja auch konkret in diesem Beispiel der speed reps: Da macht sich ein Autor viel Mühe, ein Konzept zu entwickeln. Was seiner Meinung nach seine Erfahrungen widerspiegelt. Er bringt Analogien aus anderen Bereichen rein, gesunden Menschenverstand, sieht es auch als Ausdruck seiner langjährigen Mühen und Erfolge in der Praxis usw. Dann kommt ein eb Typ wie ich daher und macht das alles kaputt: "Wurde erforscht, bringt nix/ist falsch." --> Die Emotionen kochen hoch (selbst bei jemanden, der den Artikel nur verlinkt hat). Menschen wollen immer fortschreiten, sie wollen keine Grenzen anerkennen, sie sind neugierig. Das ist bei nicht-eb wie eb Vorgehen ja die gleiche menschliche Grundmotivation. Nur mit dem Unterschied, dass bei eb Vorgehen diese Ideen objektiv getestet, und ggf auch deren Falschheit anerkannt wird. Während subjektive Meinungen, wie Johannes in seinem Artikeln beschrieben hat, von ihren Vertretern einfach als "(für mich) wahr" tituliert werden. ------------------------------------- Zur Praxis: Bei Hypertrophie wissen wir mittlerweile recht gut, was wichtig ist: Genetik (Hypertrophiepotential ist zu 70% erblich), Training, Ernährung. Die basics sind mittlerweile gut erforscht und ermöglichen wsl über 90% des individuellen Potentials. Wenn man in diesem Bereich eb vorgeht, bekommt man wsl 90% seines Potentials. Meint man, davon weit entfernt zu sein, sollte man diese Pfeiler ehrlich abklopfen. Subjektive Meinungen fallen nun in zwei Kisten: a) Es wurde noch nicht erforscht. Dann kann es sich lohnen, das mal auszuprobieren. Es kann nutzen, nichts bringen, oder schaden. Wsl ist der Unterschied positiv wie negativ auch zu klein, um ihn selbst ohne objektiven Messungen über Gruppen hinweg (aka Studien) herauszufinden. Aber neugierige und ambitionierte Personen lassen sich davon nicht abbringen. b) Es wurde erforscht, und verworfen. Dann kann man sichs sparen (wie zB speed reps für mehr Hypertrophie). ------------------------------------- Erhöhte MPS korreliert durchaus mit langfristiger Hypertrophie. Es ist nur so, dass MPS durch Reparatur und Aufbau erhöht werden kann. Minimiert man die Reparatur (zB durch nur konzentrische Bewegungen), zeigt sich die Aussagekraft von MPS recht gut. ----------------------------------- Der Spruch "Wenn du 150kg auf der Bank drückst, siehst du auch danach aus" versucht nun, etwas weniger trocken als ich, ein eb Wissen in einen anschaulichen Spruch zu überführen. Weil Menschen, gerade als Anfänger, einfache, vorstellbare Dinge besser akzeptieren als eine Zahlenmatrix. Und der Spruch ist nicht schlecht, weil er sich an den aller-, allerwichtigsten Punkt im Training richtet, mit dem so viele Leute den größten Schritt nach vorne machen würden: Dass Krafttraining progressiv sein muss, um längerfristige Fortschritte zu machen. Das ist ein ungewohntes Konzept: In anderen Sportarten, ja auch generell in Alltag, Beruf und persönlichen Beziehungen, gehen wir meistens nicht progressiv vor (außer die Uhr, die tickt progressiv ): Wir spielen als erwachsene Anfänger jahrelang auf dem gleichen Niveau Fußball, joggen, tanzen (wobei das durch teure Kurssysteme noch am deutlichsten progressiv gesteeuert wird), oder gehen halt einmal die Woche in Zumba, step aerobic und Gymnastik. Progression nach einigen Monaten nach dem Start: praktisch null. Der Spruch ist also eine brauchbare Startregel, um Anfängern die Prioritäten klarzumachen. Was auch typisch bei Vorwürfen an die Wissenschaft ist: Diejenigen, die die Vorwürfe äußern, wissen ironischerweise meist gar nicht, was die Forschung sagt! Konkret ist nämlich der Fortschritt an Hypertrophie - wie ausfürhlich im Hypertrophie-thread erklärt - gar keine Folge von erhöhter Kraft. Sondern die Gewichtserhöhung auf der Hantel (oder die Erhöhung der rep-Zahl im Satz) nur eine notwendige Anpassung, wenn man stärker geworden ist. Da Anfänger aber schnell stärker werden, und andererseits sich Hypertrophie langsam abspielt, ist also der Ratschlag, erstmal geduldig auf höhere Gewichte zuzuarbeiten, ein ziemlich sinnvoller. Aber die Forschung sagt ganz klar, dass ein Maxkrafttraining keine Vorteile hinsichtlich des Hypertrophietrainings bietet: "Get strong to get huge" - ein beliebter Spruch - is wrong.
  15. Von einem Forum als einen Ort für viel Freiraum für jedes Mitglied gesehen finde ich es super, dass jemand "seinen" thread nach seinem Gusto gestalten kann. Wenig unterbrochen und gestört von Diskussionen. Sozusagen eine eigene Welt oder Schaufenster seiner persönlichen Trainingsvorlieben. Von der Zielsetzung von FE gesehen, gerade nach deinem (Johannes) radikal eindeutigen "Meinungs-" Artikel vor paar Monaten oder deine Vorgehensweise im Hypertrophiethread, bei dem du völlig zu Recht Fakten einforderste, Quellen und Studien für Beardsleys Punkte nachgeschaut hast, sind solche threads natürlich sehr weit entfernt: Ich war zufällig mal wieder hier und mir ist eben das Zitat aufgefallen, weil es gut zu den Hypertrophie-Mechanismus-Erkenntnissen passte. Aber natürlich wimmelt es bei weiterer Durchsicht in dieser link-Sammlung neben einigen wenigen evidenzbasierten Artikeln v.a. von Dutzenden nicht evidenzbasierter, wie zB von solchen t-nation-Artikeln. Was praktisch bedeutet, dass sie in der Regel faktenlos und tendenziös sind. Es ist eine (vom Gesichtspunkt evidenzbasiert) völlig ungefilterte Auswahl von links. Und da die Fitnesswelt zu einem großen Teil nicht-evidenzbasiert ist, spiegelt sich dieses Verhältnis in der link-Sammlung wider. Meine Meinung dazu ist: Wenn man ein Forum aufbaut als Leuchtturm in der deutschen Fitnessbranche mit dem Alleinstellungsmerkmal wissenschafltich fundiert, und dann das aktivste Mitglied (was Ghost ist) ironischerweise damit wenig anfangen kann, kommts drauf an, wie sehr sich das wo beißt. Ich bin überzeugt davon, dass Ghost viele gute Tipps gibt, weil sich evidenzbasierte Erkenntnisse oftmals mit traditionellen Ansichten, die nicht evidenzbasiert entstanden sind, decken. Nur ist halt fraglich, ob man eine unkommentierte größtenteils nicht-evidenzbasierte Linksammlung in einem Forum braucht, was für ein evidenzbasiertes Vorgehen kämpft; gegen Mythen und (teilweise finanziell/ideologisch motivierte) nicht-evidenzbasierte Meinungen. Und dann pfeilgrad diese Mythen und Meinungen im eigenen Forum stehen, und der Ersteller dieser links es sich verbittet, diese Inhalte im Vergleich auf wissenschaftliche Erkenntnisse zu besprechen. Mir persönlich liegt nichts daran, dich, Ghost, irgendwie zu vergraulen - ich bin hier nur alle paar Monate mal, und wenn wir diskutieren, bin nicht ich es, der die Diskussion nicht ertragen kann. Ich komme also damit zurecht. Aber findest du es nicht auch angemessener, wenn du so eine link-Sammlung in nem Forum wie team-andro oder allgemeinen Fitnessforen machst? Und nicht ausgerechnet in dem einzigen Forum in Deutschland, was ausdrücklich wissenschaftlich fundiert vorgehen will? Nebenbei brauchst du dich dort gewiss nicht mit nervenden kritischen Leuten wie mich rumschlagen, und wirst im Gegenteil für deine Mühen gefeiert.
  16. Es ist mir unbegreiflich, dass du keinerlei Beiträge haben willst, die Trainierenden und dem Forum letztendlich helfen. Besonders seltsam, weil FE sich ausdrücklich dem Banner "evidence-based" verschrieben hat. Eine reine Linksammlung von vielen Meinungen, die natürlich extrem unterschiedliche Qualität und Evidenz haben, und sich wie gesagt teilweise auch widersprechen, ohne Einordnung der Ergebnisse und Abklopfen derselben auf Evidenz, finde ich nicht besonders sinnvoll und hilfreich - und eben auch nicht im Sinne dieses Forums. Wieso verwehrt man sich selbst freiwillig hilfreichen, weiterführenden, und dazu auch noch kostenlosen Erkenntnissen, die einem den Umgang mit den vielen Meinungen der Jahre vieler Personen erleichtert? Wir haben noch viele dunkle Stellung in der Forschung, und werden sie noch für Jahre und Jahrzehnte haben, in denen wir weiterhin ausschließlich auf persönliche Theorien, Erfahrungen, Meinungen und Vermutungen angewiesen sind. Da können wir doch dankbar sein, wenn wir an einigen Stellen nun etwas besser Bescheid wissen und sagen können: "Hey, können wir abhaken. Paar Meinungen dazu haben sich als richtig, paar als falsch herausgestellt (wie immer). Macht die Trainingsentscheidungen leichter. Auf zum nächsten Punkt." Siehe konkret das Zitat (evtl ist es von Max Shank, aber egal), um das es mir ging: Ich habe beide links gelesen. Sie beinhalten eine Fülle von Aussagen, die man alle besprechen könnte. Ich habe dieses Zitat genommen, weil es eine konkrete Aussage darüber macht, wie man verfahren sollte im Training. Weiter unten im ersten verlinkten Artikel ist nochmal eine ähnliche Aussage, nämlich: 11 Jahre nach dem Erscheinen dieses Artikels weiß man durch Forschung eben mehr über den Hypertrophie-Mechanismus und kann diese beiden Aussagen bewerten. Man weiß, dass man für Hypertrophie niedrige Geschwindigkeit und hohe Rekrutierung braucht. Speed reps haben nur das eine (nämlich hohe Rekrutierung). Bringen also wenig für Hypertrophie, selbst als Ergänzungstraining (weil Rekrutierung automatisch hoch ist bei niedriger Geschwindigkeit durch hohes Gewicht oder niedriges Gewicht plus Ermüdung). Haben natürlich sinnvolle andere Funktionen. Ich respektiere, dass du nicht zuviel Text zwischen deinen links haben möchtest, weshalb du das natürlich im Hypertrophie-thread diskutieren kannst. ---------------------------------- Wie gesagt, ich finde es super, dass du über Monate so ackerst und so viel Material zusammen trägst. Nochmal Danke dafür. Und versteh deshalb nicht recht, wieso man so einem Rohdiamanten an Material nicht zu Glanz verleihen möchte, indem man ihn für Trainierende hilfreicher macht, indem man bei diesen Infos die Spreu vom Weizen trennt, was ja eigentlich das Motto und Zielrichtung dieses Forums ist: Wie auch Johannes´hervorragender Artikel vor paar Wochen: https://fitness-experts.de/psyphisci/meinungen-sind-egal
  17. Ich denke, wir haben alle, die zitierten Personen, du, ich, eigentlich das gleiche Ziel: Hilfreiche Tipps fürs Krafttraining zusammen zu stellen. Meine Überzeugung ist: Wenn man viele, viele verschiedene Personen zitiert, die alle - teils gegensätzliche - Meinungen verkünden, die manchmal, manchmal nicht, auf Evidenz beruhen, so ist es doch völlig klar, dass nicht alle Aussagen gleich stimmig sein können. Und da ist es ja schön, dass sich die Sportwissenschaft so weiter entwickelt hat und sich weiter entwickelt, dass man bei einigen Fragen etwas Licht ins Dunkel bringen kann - bei anderen (noch) nicht. Sodass man nicht unnötig Dinge übernehmen muss, die bei Trainierenden häufig beklagte Verwirrung ob der Vielzahl und teilweisen Widersprüchlichkeit der Tipps etwas reduzieren kann, es einem hilft, sich für die effektivere Lösung zu entscheiden, kurz: es einfacher macht. Auch wenn die Diskussionen darüber erstmal etwas komplizierter anmuten . Insofern ist es mMn am besten, wenn man das gemeinsame Ziel im Auge behält, anstatt Fortschritt durch Wissen und Diskussionen immer als Angriff auf eigene - oder in dem Fall sogar fremde - Meinungen zu begreifen aka "wissenschaftlich zerpflücken". Ich bin überaus dankbar, dass du quasi im Alleingang im Forum hier diese ganzen Ressourcen zusammen trägst, was sonst leider keiner machen würde. Bei dieser Quellensuche kennst du dich aus wie kein zweiter. Vielleicht kannst du dann meine Beiträge sozusagen als Mitarbeit irgendwann auch so sehen, wie sie gedcht sind: dass ich einen kleinen Teil dazu beitrage, den großen Berg an Informationen mithilfe von sportwissenschaftlichen Erkenntnissen, bei denen ich etwas mehr zuhause bin, einzuordnen. Das ist doch eine gute Synergie in einem Forum, findest du nicht?
  18. Gut, hab ich gemacht. Link: https://forum.fitness-experts.de/index.php?/topic/4612-neue-erkenntnisse-in-der-hypertrophie-forschung/&do=findComment&comment=81441 Es war halt eine direkte Stellungnahme zu seiner Aussage. Man filtert ja selbst auch schon beim Posten eines links aus, ob man ihn gut/plausibel findet. Machst du ja wsl hier im thread auch und nimmst keine links, die du selbst nicht gut findest. Sonst könnte man ja einfach das gesamte "Kraftsport-Internet" hier rein kopieren. Insofern haben wir immer ne Bewertung mit bei, und für ne kurze Stellungnahme sollte auch in einer link-Sammlung Platz genug sein. Ich bin deinem Wunsch gefolgt und hab sie in den Hypertrophie-thread kopiert. Ausführliche Diskussionen dazu sind dort besser aufgehoben, da stimme ich dir zu.
  19. Das gestrige Zitat hieraus hat mich wieder zum Hypertrophie-Mechanismus geführt. Das sind zwei interessante Punkte. a) ROM: Man hat lange angenommen, dass größere ROM immer pauschal mehr Hypertrophie bedeutet (s. auch Henselmans hier https://bretcontreras.com/partial-vs-full-reps-or-both/ ). Und sogar Kraft. Bei der Kraft zeigen neuere Studien, dass es wohl eher spezifisch ist, also Sprünge ohne große Gegenbewegung auch mehr von kurzer ROM im Krafttraining profitieren als von langer. Bei Hypertrophie ist es noch differenzierter: Verschiedene Faktoren, darunter auch die ROM, führen zu unterschiedlicher Hypertrophie innerhalb eines Muskels https://medium.com/@SandCResearch/what-is-regional-hypertrophy-and-how-does-it-happen-c1dafe3ce0a9 . Womit sich der alte Glaube im BB bewahrheitet, dass man den Muskel doch in gewissem Maße formen kann (wobei man mE bisher nicht wusste, wie man das anfangen sollte). b) Geschwindigkeit: Diese Frage kann man relativ einfach aufgrund des Hypertrophie-Mechanismus beantworten. Für Hypertrophie braucht es zwei Bedingungen, hohe Muskelaktivierung und langsame Geschwindigkeit. Wird man nun stärker, und erhöht nicht den Widerstand (oder die Erschöpfung durch mehr reps), kann man durch höhere Geschwindigkeit zwar die Muskelaktivierung immer noch maximieren - aber die Geschwindigkeit ist nicht langsam. [Umgekehrt sind absichtlich langsamere (konzentrische!) Bewegungen als möglich, Stichwort super slow, zwar einwandfrei bei der Geschwindigkeit - aber die Aktivierung ist nicht hoch genug, weil man ja offensichtlich (weil man ja schneller könnte) weit submaximal arbeitet. Zumindest bis zur Erschöpfung durch reps.] Erhöhung der Geschwindigkeit ist also für Hypertrophie nicht effektiv. Man kann so natürlich in einem anderen Geschwindigkeitsspektrum arbeiten, für bestimmte Sportbewegungen zB.
  20. Wow, wahnsinnig gute Sammelarbeit über Monate hinweg von dir, danke! Das gestrige Zitat von Scott Abel hat mich wieder zu meinem letzten Steckenpferd geführt, dem Hypertrophie-Mechanismus: Das sind zwei interessante Punkte. a) ROM: Man hat lange angenommen, dass größere ROM immer pauschal mehr Hypertrophie bedeutet (s. auch Henselmans hier https://bretcontreras.com/partial-vs-full-reps-or-both/ ). Und sogar Kraft. Bei der Kraft zeigen neuere Studien, dass es wohl eher spezifisch ist, also Sprünge ohne große Gegenbewegung auch mehr von kurzer ROM im Krafttraining profitieren als von langer. Bei Hypertrophie ist es noch differenzierter: Verschiedene Faktoren, darunter auch die ROM, führen zu unterschiedlicher Hypertrophie innerhalb eines Muskels https://medium.com/@SandCResearch/what-is-regional-hypertrophy-and-how-does-it-happen-c1dafe3ce0a9 . Womit sich der alte Glaube im BB bewahrheitet, dass man den Muskel doch in gewissem Maße formen kann (wobei man mE bisher nicht wusste, wie man das anfangen sollte). b) Geschwindigkeit: Diese Frage kann man relativ einfach aufgrund des Hypertrophie-Mechanismus beantworten. Für Hypertrophie braucht es zwei Bedingungen, hohe Muskelaktivierung und langsame Geschwindigkeit. Wird man nun stärker, und erhöht nicht den Widerstand (oder die Erschöpfung durch mehr reps), kann man durch höhere Geschwindigkeit zwar die Muskelaktivierung immer noch maximieren - aber die Geschwindigkeit ist nicht langsam. [Umgekehrt sind absichtlich langsamere (konzentrische!) Bewegungen als möglich, Stichwort super slow, zwar einwandfrei bei der Geschwindigkeit - aber die Aktivierung ist nicht hoch genug, weil man ja offensichtlich (weil man ja schneller könnte) weit submaximal arbeitet. Zumindest bis zur Erschöpfung durch reps.] Erhöhung der Geschwindigkeit ist also für Hypertrophie nicht effektiv. Man kann so natürlich in einem anderen Geschwindigkeitsspektrum arbeiten, für bestimmte Sportbewegungen zB.
  21. Chris

    Road to Aesthetics

    Ich seh 4RIR als nützlich, wenn es um Techniktraining geht, Schnellkraft. Und abhängig davon, welche Frequenz man trainiert: bei hochfrequentem Training, bei dem die Muskelgruppe am nächsten Tag (evtl bei ner anderen/großen Verbundübung) wieder ran muss (und dann richtig ermüdet wird).
  22. You heard it here first on FitnessExperts! Gute Zusammenfassung, auch wenn ich persönlich Beardsleys Texte um einiges verständlicher und kompakter finde ohne die coolen Faxen, die man in einem yt-Video machen muss, wenn man nen Kanal für pumpende 18-Jährige hat.
  23. Puhh, bin Androidler, keine Ahnung. Aber selbst ohne siehst du ja, wie die gefühlte Anstrengung, und wie die Hantelgeschwindigkeit war.
  24. Es sind die sinnvolleren Ausfallschritte am Platz nach hinten. Mit ner Erhöhung noch einfacher, mehr Kniewinkel zu bekommen. Aber alle KB-Varianten sind tendenzielle nicht sooo gute hamstrings-Übungen. Es ist ja auch nicht so wild, und natürlich ist 60 min die Woche besser als 30; das ist wiederum besser als 20, besser als 10. Ich sehe halt nur nen ziemlich guten Mehrnutzen für 2x 1 Stunde vs 2x ne halbe Stunde. Die BWLer würden sagen die Grenzkosten sind sehr gering. Oft ist es ja eher das Ding, überhaupt einen Termin freizuschaufeln, Motivation usw. Eine halbe Stunde mehr hat man dann eigentlich immer Zeit, wenn man ehrlich ist.
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