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Wie Patellaspitzen-Syndrom "Jumper Knee" los werden?


bernb

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Ich hab mir vor ca. 12 Monaten das Patellaspitzen-Syndrom zugezogen. Der Orthopäde hat das damals als "Entzündung des Ansatzes der Patellaspitze" bezeichnet, glaube ich, aber ist vermutlich das selbe? Jedenfalls hat er das gefühlt mehr geraten als alles andere. Aber das dürfte naheliegend sein, da ich es damals mit Sport sehr übertrieben hatte, Hexbar Jumps mit hohem Gewicht, dazu Kniebeugen und Kreuzheben und dann war noch Familie zu besuch und ich bin Squash spielen gegangen.... Auslöser war aber auf jeden Fall eine Trainingseinheit mit Hexbar Jumps.

Währenddessen hatte ich keine Probleme, aber nach dem Training hab ich gemerkt, dass irgendwas nicht stimmt. Da war ein Widerstandsgefühl, wenn ich das Knie bewegt habe. Am Folgetag kamen dann leichte bis mittlere Schmerzen bei Belastung. Mir wurde dann Kühlung und eine Bandage und Ibuprofen verschrieben (ich muss gestehen, die verschriebene Menge Ibu hab ich icht genommen, das war mir zu krass. 3x600mg pro Tag für die erste Zeit hatte der Orthopäde verschrieben, ich habe 2x600mg genommen, zumal eine befreundete Ärztin auch etwas schockiert war und meinte, 1800mg sei etwas viel) und das wurde dann immer besser. Ich habe dann nach einiger Zeit mich wieder langsam rangetastet an Kniebeugen und ca. 6 Monate später hat mir auch der Orthopäde bescheinigt, dass ich Sport wieder uneingeschränkt machen kann.

 

Das Problem: Es ist gefühlt über die Zeit immer besser geworden, aber es ist immer noch nicht weg. Die Schmerzen sind unter der Kniescheibe. Alles was mit springen zu tun hat hab ich jetzt das ganze Jahr über gemieden. Einmal eine Party mit längerer Tanzsession mit viel herum springen ende Januar hat auch dazu geführt, dass es sich erstmal wieder verschlechtert hatte. Einmal nach Kreuzheben war es auch eine Woche lang wieder etwas schlechter. Generell ist es aber so, dass ich das Knie belasten kann. Ich habe leichte Schmerzen wenn ich z.B. aus einer Couch aufstehe. Bei Kniebeugen mit Gewichten merke ich davon aber nichts, auch nicht beim aufwärmen mit leerer Stange. Wenn ich das Knie durchdrücke und vor allem wenn ich das Knie locker lasse und es dann manuell durchdrücke.

 

Ich habe schon einen Termin beim Orthopäden in 2 Monaten, aber ich befürchte der wird mich dann operieren wollen und ich möchte gerne alle konservativen Mittel ausschöpfen, bevor ich das in Betracht ziehe. Ich hab im Spätwinter mit Eisbaden angefangen, das hat es gefühlt besser gemacht, daher werde ich demnächst vermutlich nochmal systematisch und täglich kühlen versuchen. Hat jemand vielleicht noch andere Ideen dazu? Im Internet habe ich leider nur den Standardkram gelesen was empfohlen wird wenn ein Jumper's Knee neu auftritt und nichts bei einer "chronischen Entzündung" (kann man das so bezeichnen?).

bearbeitet von bernb
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Da kann man als Außenstehender natürlich recht wenig sagen... zumal medizinische Beratung hier nicht erlaubt ist.

 

Am Besten suchst du dir einen guten Physio und lässt dich dort gezielt beraten, behandeln und trainieren. "Internetdiagnosen" von zufälligen Leuten im Internet bringen dich nicht weiter, auch wenn vielleicht gut gemeinte Tipps dabei sind.

 

Nach der Diagnose des Physio kannst du auch fragen, ob die "restliche Entzündung" raus muss/soll oder ob die noch zum Heilungsprozess gehört und ob du das mit Supplementen (bspw. O3 (entzündungshemmend)) unterstützen kannst/sollst oder nicht.

 

Schon jetzt kannst du selber aber mit angepasstem Training reagieren, um es nicht zu verschlimmern. Und weil es mir auffiel (ist aber verständlich, dass man das so schreibt)... du sollst nicht das Knie belasten, sondern die Muskeln. ;) Deine Probleme kommen ja höchstwahrscheinlich daher, dass du die Muskulatur überlastet oder falsch/einseitig belastet hast und die Last daher direkt auf die Gelenkstrukturen gegangen ist. Der Übergang von (ausreichender) Belastung der Muskeln zu unerwünschter Überlastung der Muskeln und dadurch zur Belastung der Gelenkstrukturen geht oft schleichend und unbemerkt, bis es dann "aus heiterem Himmel" zu Problemen kommt.

Sich sinnvoll, ausreichend zu belasten, aber nicht zu überlasten hat grundsätzlich jeder Trainierende für sich in der Hand.

 

Gute Besserung!

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Physio werde ich mir mal raussuchen, vielleicht gibt es ja einen guten in der Nähe, der sich mit Sport/Krafttraining gut auskennt. Das schreiben die dann vermutlich auf ihre Website, wenn die da einen Schwerpunkt haben, oder?

 

Am 6/10/2023 um 8:49 AM schrieb Johannes:

Hast du schon mal versucht, nachdem die akuten Schmerzen zurückgegangen sind, den betroffenen Bereich gezielt zu kräftigen? Zum Beispiel mit isometrisch gehalten Beinstreckermaschine oder einbeinige Kniebeugen mit erhöhter Verse.

Bei meiner Bandage war so ein Setup mit dabei für Übungen mit erhöhter Verse (30 Grad Winkel würde ich schätzen). Die hatten durch das bisherige Krafttraining aber gefühlt Null intensität. Ich hatte überlegt, die Übung einbeinig zu machen, aber einbeinige Kniebeugen hab ich in der Vergangenheit nur sehr wenig gemacht und meine Erinnerung sagte mir damals, dass man da aufpassen muss, weil das schnell auf die Knie geht, wenn man die falsch macht. Das war mir zu heikel damals. Generell mach ich Kniebeugen mit Gewichtheberschuhen, aber da ist die Verse ja nur ganz leicht erhöht.

 

In welcher Position würde man denn theoretisch halten an der Beinstreckermaschine? Ganz durchgedrückt, vermutlich? Ich war bisher auch eher davon ausgegangen, dass in der Knieregion durch die Kniebeugen alles hinreichend gekräftigt sein sollte.

bearbeitet von bernb
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Am 6/10/2023 um 5:32 PM schrieb bernb:

In welcher Position würde man denn theoretisch halten an der Beinstreckermaschine? Ganz durchgedrückt, vermutlich? Ich war bisher auch eher davon ausgegangen, dass in der Knieregion durch die Kniebeugen alles hinreichend gekräftigt sein sollte.


Bei 60° im Kniegelenk halten. 

Grundsätzlich ist beim Jumpers Knee vieles noch ungeklärt. Z. B. auch, was die beste Therapie ist. Du musst zu Beginn mit einer Reduktion des Trainings für Entlastung sorgen. Aber dann irgendwann mit den richtigen Reizen für einen besseren Zustand der Patellasehne sorgen. 

Kann schon sein, dass du durch viele Kniebeugen deine Knieregion ganz gut gekräftigt war. Allerdings entsteht das Syndrom ja durch Überlastung und häufig bei gut trainierten Sportlern. Nach der Trainingsreduktion muss die Patellassehe wieder auf die späteren Belastungen vorbereitet werden. Daher ist eine gezielte Stärkung sinnvoll.

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Am 6/11/2023 um 9:01 PM schrieb Johannes:

Allerdings entsteht das Syndrom ja durch Überlastung und häufig bei gut trainierten Sportlern.

 

... und Kniebeugen können da eben auch dazu gehören... Genauso wie muskuläre Ungleichgewichte in dem Zusammenhang (Gluteus schwach; andere Muskeln "verkürzt" (Wade, Quadrizeps, Ischiocrurale Muskeln) oder fehlende Mobilität (Dorsiflexion im Fußgelenk).

 

Wie sieht es denn mit vorheriger Erwärmung, Mobilisierung etc. vor dem Training aus?

 

Das sollte sich wirklich mal ein Physio (ganzheitlich im Bewegungsablauf) ansehen. Ansonsten dies:

 

Am 6/11/2023 um 9:01 PM schrieb Johannes:

Nach der Trainingsreduktion muss die Patellassehe wieder auf die späteren Belastungen vorbereitet werden. Daher ist eine gezielte Stärkung sinnvoll.

 

... und die Dosierung jeweils zum richtigen Zeitpunkt richtig zu machen, ist, komplett auf sich allein gestellt, nicht ohne...

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Ich bin gespannt, das klingt ja wirklich recht komplex. Ich glaube einen passenden Physiotherapeuten gefunden zu haben. Ich werde meinen Orthopäden beim kommenden Termin darauf ansprechen, dass ich das gerne physiotherapeutisch behandeln lassen will, so dass er mir dann hoffentlich eine Überweisung schreibt.

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