Odysseus Geschrieben March 15, 2025 at 10:02 AM Melden Share Geschrieben March 15, 2025 at 10:02 AM Hallo zusammen, ich stehe momentan vor einem Problem, von dem ich nicht sicher bin, ob es medizinischer oder ernährungstechnischer Natur ist - aber eventuell habt ihr da mehr Erfahrung als ich und könnt mir vielleicht eine kleine Einschätzung geben. Zu mir: Ich bin 182 cm groß, wiege aktuell 63-64 Kg und habe einen KFA von 7 %. Letzteres weiß ich, weil ich das mit einer professionellen Waage habe messen lassen. Ich merke, dass mein KFA auch ziemlich runtergegangen sein muss, denn man sieht es optisch und da ich mir aus medizinischen Gründen wöchentlich Spritzen in die Fettmasse injizieren muss - was nicht mehr so gut klappt, da ich nur noch Hautfalten zu greifen bekomme. Ich habe über die letzten 1 1/2 Jahre wegen Medikamenten und Stress etwa 8 Kg abgenommen - zudem habe ich vor einem halben Jahr damit angefangen, etwas mehr Sport zu treiben und mich gesünder zu ernähren. Etwas mehr Sport heißt in meinem Fall: Vormittags und Abends ca. je 20 Minuten Krafttraining mit Rückenübungen, Liegestützen, Sit-Ups .. optisch wirke ich ein wenig muskulös und ein wenig abgemagert. Die Medikamente die ich zu mir nehme und die eine sonst eher appetitzügelnde Wirkung auf mich haben, wirken jetzt nicht mehr besonders appetitzügelnd. Zudem ist meine Libido-Aktivität zurückgegangen und ich schlafe zwar gut ein, aber nicht länger als 6 Stunden. Eine mangelnde Konzentrationsfähigkeit ist auch ein Problem geworden. Zu diesen Symptomen habe ich bereits Hausärzte konsultiert, aber die haben leider keine Ideen und mir einfach Magentabletten aufgeschrieben. Daher habe ich auf eigene Faust einen Bluttest machen lassen. Ergebnis ist eine leichte Schilddrüsenüberfunktion und ein erhöhter Cholesterin-Spiegel. Ersteres spielt auf jeden Fall mit in die Problematik, von den Werten her ist es aber zu gering, um so einen extremen Hunger auszulösen. Letzteres ist gerade bei meiner Ernährung und meinen Körperdaten eher merkwürdig und sollte unabhängig davon weiter untersucht werden. Ein Termin beim Facharzt ist aber leider schwer zu bekommen - das verfolge ich also eher nebenbei. Die zwei Monate Wartezeit möchte ich gern mit anderen Ansätzen überbrücken. Und das ist die Ernährung. Der Hunger ist dabei so stark, dass ich essen kann, bis ich Bauchschmerzen bekomme - und danach immer noch Hunger habe. Gerade bei voluminösen Mahlzeiten trifft das gern mal zu, dass sich der Magen selbstverständlich sehr dehnt. Mir ist aber nicht klar, warum mein Hunger dann immer noch da ist. Eine Vermutung wäre: Durch den geringen KFA produziert mein Körper zu wenig Leptin. Ernährungstechnisch bin ich eigentlich ganz gut dabei: Ich konsumiere wenig Zucker und industriell verarbeitete Lebensmittel, koche also fast alles selbst (ist auch ein Hobby) und achte auf eine ausgewogene Ernährung, in der ich eigentlich alle Nährstoffe integriere: Obst, Gemüse, Fisch, Fleisch, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Komplexe Kohlenhydrate, Proteine usw. - davon abgesehen habe ich damals nie besonders stark darauf geachtet und es hat trotzdem immer gepasst. Tut es jetzt nur leider nicht mehr. Das Sättigungsgefühl tritt auch trotz langsamen Essens, langsam ansteigendem Blutzuckerspiegel (durch komplexe Kohlenhydrate und wenig Zucker) oder ausreichend Proteinen nicht mehr ein. Mein Kalorienbedarf liegt etwa bei 2.400 bis 2.600 Kcal am Tag. Ich esse inzwischen allerdings teilweise >3.000 Kcal - weil ich gern meinen KFA erhöhen möchte. Ich denke 7 % ist auf Dauer nicht gesund und könnte für genau diese Symptome (Extremer Hunger (Habe hier schon das passende Wort "Food Focus" gelesen), schlechter Schlaf, verminderte Libido-Aktivität und Konzentrationsschwäche) verantwortlich sein. Leider habe ich nicht immer die Option, den KFA zu tracken, da die KFA-Messung 40 Euro gekostet hat. Aber ich merke ja selbst, dass es zu wenig ist und Hilfsmittel wie Körperfettzange gibt ja auch schon Aufschluss über den KFA. Eine Körperfettwaage für den Privatbereich hatte 11 % angezeigt - was vermutlich daran liegt, dass sie nur Fußsensoren hatte und der Strom den geringsten Widerstand durch die Beine nimmt und dann den Wert auf den gesamten Körper extrapoliert. Durch die Übungen die ich mache, habe ich mehr Muskelmasse (und damit weniger Körperfett) im Oberkörper. Gerade in den Wintermonaten fahre ich weniger mit dem Rad. Ich wäre neugierig auf eure Einschätzung, da ihr sicherlich mehr Erfahrungen zu dem Thema habt. Ist dieser unstillbare Heißhunger bei niedrigem KFA normal? Sind solche Begleiterscheinungen (schlechter Schlaf, verminderte Libido-Aktivität, Konzentrationsschwäche) in diesem Zusammenhang ggf. möglich oder sogar üblich? Und wie kann ich meinen KFA auf gesunde Art und Weise nach oben bringen? Auch wenn das momentan ganz gut aussieht im Spiegel: Das Leben soll auch wieder etwas mehr Spaß bringen und lieber möchte ich ein paar mehr Kilo auf die Waage bringen und mich wohl fühlen, anstatt in eine Essstörung zu stolpern. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Somewhere over the rainbow Geschrieben March 15, 2025 at 01:51 PM Melden Share Geschrieben March 15, 2025 at 01:51 PM (bearbeitet) Am 3/15/2025 um 11:02 AM schrieb Odysseus: da ich mir aus medizinischen Gründen wöchentlich Spritzen in die Fettmasse injizieren muss Am 3/15/2025 um 11:02 AM schrieb Odysseus: Ich habe über die letzten 1 1/2 Jahre wegen Medikamenten und Stress etwa 8 Kg abgenommen Das ist natürlich schwierig, wenn eine medizinische Indikation vorliegt. Die Beschreibung der Ernährung klingt erstmal gut, gemessen an einem allgemeinen Verständnis von gesunder Ernährung ohne jetzt konkret zu wissen, was es für vielleicht für Besonderheiten in der Ernährung im Blick auf eine mögliche Erkrankung gibt. Es liest sich für mich so, als wolltest Du etwas Fett zunehmen, ist das richtig? Dann wäre ein Hungergefühl hilfreich. Die Messungen durch Waagen würde ich mit Vorsicht genießen. Natürlich können die hilfreich sein, wenn man seine Entwicklung verfolgt und immer die gleiche Waage nutzt, denn selbst Abweichungen und Unschärfen bleiben bei der gleichen Waage immer gleich. Ich habe selbst schon einen seca Scan und eine Inbody Analyse gemacht. Der Unterschied im KFA Bereich war unglaubwürdig. Soweit ich weiß, werden die einzelnen Werte immer durch Formeln ermittelt und nicht durch wirkliche Messung. Die Frage ist nun, und das ist schon eine Standardfrage, was Dein Arzt zur Problematik sagt. Bei einer vorliegenden medikamentösen Einstellung haben wir noch andere Parameter, die wir so gar nicht berücksichtigen und einschätzen können. bearbeitet March 15, 2025 at 01:52 PM von Raphael Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Odysseus Geschrieben March 15, 2025 at 02:40 PM Autor Melden Share Geschrieben March 15, 2025 at 02:40 PM (bearbeitet) Hallo Raphael - danke für deine Antwort. Die medizinische Indikation sollte im Falle der Spritzen keinen Einfluss haben - die nehme ich schon seit vielen Jahren und auch mein dafür zuständiger Facharzt sieht da keinen Zusammenhang. Die Einschätzung teile ich. Die Medikamente die ich seit 1 1/2 Jahre nehme, haben schon einen Einfluss auf mein Gewicht, da sie ganz allgemein gesprochen eine eher appetitzügelnde haben. Das war allerdings nur zu Beginn der Fall und nach etwa 6 Monaten hat sich mein Appetit wieder weitestgehend stabilisiert. eine Stressphase und vermehrter Sport haben meinen KFA daraufhin aber noch weiter in den Keller getrieben. Bezüglich der Waagen und Messmethoden gebe ich dir recht. Der KFA-Rechner von Science Fitness funktioniert nach der Navy Methode und stimmt mit der geeichten SECA-555-Waage überein. Die Körperfettzange hat 5-6 Prozent ergeben - was auch wenig überraschend ist, in Anbetracht dessen, dass 2 der 3 Messpunkte am Oberkörper stattfinden, der ja noch etwas magerer ist, als die Beinpartie. Und wenn man das betrachtet, passt auch die Körperfettwaage für den privaten Haushalt wieder ins Bild, die nur Messpunkte an den Fußsohlen hatte. Insgesamt denke ich, dass ein zu niedriger KFA schon sehr zutreffend ist: Ich wirke dünn, die Adern treten stärker hervor, andere sagen mir ich sollte mehr essen, ich wirke offenbar dürr. Meine Selbstwahrnehmung ist diesbezüglich etwas getrübt, aber nüchtern betrachtet muss ich teils zustimmen, da ich ja auch noch weiß, wie es vorher war - auch wenn mein BMI gerade noch im Normalbereich und noch nicht im Untergewicht liegt. Aber der berücksichtigt ja das Verhältnis zwischen Muskelmasse und Körperfett nicht. Die zwei Hausärzte die ich aufgesucht habe, haben mich nicht wirklich untersucht. Beim ersten Mal wurden mir nur Magentabletten verschrieben, beim zweiten Arzt hatte ich nachgefragt, ob ein zu niedriger KFA in Frage käme, aber es wurde nur gesagt: "Kann mir nicht vorstellen, dass sowas zu den Symptomen passt." - dabei sollte ich nicht einmal die Jacke ablegen und ein Bluttest wurde auch nicht veranlasst - stattdessen hat man mir angeraten, mal die Impfungen wieder aufzufrischen. Ich hatte den Eindruck, dass die Praxis eher auf schnelles Geld und Krankschreibungen ausgelegt ist, Patienten die eine aufwendigere Untersuchung benötigen aber nicht in deren Vorstellung eines guten Preis-/Leistungs-Verhältnisses passt. Diagnostische Arbeit ist eben leider Arbeit und bringt weniger Geld, als schnell eine Impfung durchzuführen oder ein Rezept auszustellen. Momentan habe ich noch einen Termin bei einer anderen Hausarztpraxis vereinbart, darauf muss ich aber etwas länger warten. Außerdem möchte ich meinen Fettstoffwechsel und meinen Hormonhaushalt endokrinologisch abchecken lassen - aber solche Termine sind leider heutzutage etwas schwer zu bekommen und mit längeren Wartezeiten verbunden. Aber wie sagt man so schön? Wenn man die Hufe klappern hört, denkt man auch nicht sofort an ein Zebra. Will sagen: Womöglich liegen die Probleme einfach in etwas simplem begründet und wenn das mit den 7 % KFA hinkommt, kann ich mir vorstellen, dass das schon ein wichtiger Indikator für diese Art von Probleme sein kann. Vielleicht schreit mein Körper momentan nur nach Essen, weil er mir sagen möchte, dass der niedrige KFA ungesund ist. Und hier möchte ich gern auf die Schwarmintelligenz des Internets zurückgreifen - eventuell ist das Problem ja bereits Menschen bekannt, die ebenfalls mal einen sehr niedrigen KFA hatten. Und ja, die Idee ist. etwas an Fettmasse zuzunehmen bzw. den KFA wieder zu erhöhen und zu schauen, ob sich die Symptome wieder vermindern oder sogar verschwinden. Die Frage ist: Wie sinnvoll ist diese Idee im Hinblick auf die Symptome und wie stelle ich das am gesündesten an bzw. was muss ich dabei beachten? Die Kalorienzufuhr zu erhöhen ist bei meinem Hunger simpel. Aber was sollte man dabei noch berücksichtigen? Beim Abnehmen soll man z. B. auch nicht zu schnell abnehmen. bearbeitet March 15, 2025 at 02:42 PM von Odysseus Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Somewhere over the rainbow Geschrieben March 15, 2025 at 08:16 PM Melden Share Geschrieben March 15, 2025 at 08:16 PM An Deiner Stelle würde ich auf eine langsame Zunahme setzen. Vielleicht mit einer um täglich 50 g KH erhöhten Kalorienzufuhr. Wie sind Deine aktuellen Makros ? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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