Ketogene Diät vs. normales Defizit?

[Men123]

Ich habe bisher immer mit einem normalen Defizit abgenommen und so natürlicherweise sehr wenig carbs drin gehabt. Aber wenn ich es richtig verstanden habe, dann geht man bei der Ketogenen Diät ja wirklich Richtung 0g Carbs. Macht das Sinn, ist die ketogene Diät(natürlich mit einem Defizit) besser als ein normales Defizit? Der Sinn dahinter soll ja sein, dass man eben Ketonkörper bildet. Aber das dürfte doch auch bei einem Defizit der Fall sein? Irgendwo muss die Energie schließlich herkommen, und ob ich Carbs esse oder nicht, ist doch irrelevant, denn die reichen ohnehin nicht aus um den Bedarf zu decken. Und wenn ich Protein/fett statt carbs esse, werden die eben zu Energie umgebaut. Aber am Ende reicht das in einer Diät nicht aus, weshalb es zwangsläufig ans Fett geht bzw. an die Muskeln. So oder so kommt man also in die Ketose, vielleicht bei einer ketogenen Diät etwas schneller, aber im Endeffekt hat man das selbe Resultat. Also vom Sinn her erschließt sich mir das überhaupt nicht, also im Sinne, dass man den Insulinpeaks entgeht usw. und psychisch besser drauf ist, macht es natürlich Sinn, aber oft wird es ja auch "Anabole Diät" genannt oder behauptet man würde besser Muskeln halten usw. das liegt mAn nur am hohen Protein, nicht daran, dass man wenig Carbs isst. Danke schonmal

bearbeitet May 16, 2023 at 09:35 PM von Men123

[Gast]

Ich sag mal vorweg... Wir denken beim Wort Diät immer an abnehmen, aber im Englischen steht "diet" auch für "Ernährung" bzw. "Ernährungsweisen" oder "-gewohnheiten". "Diet-related" wäre "ernährungsbedingt".

 

Insofern muss man immer unterscheiden, ob (bei einem Artikel/Text) bei "Ketogenic Diet" die Ernährungsweise oder eine Diät (im Sinne von Fett abnehmen) gemeint ist.

 

Eine Ernährungsweise mit sehr wenig bzw. fast keinen KH kann bspw. bei bestimmten Krankheitsbildern Sinn machen. Oder wenn jemandem diese Ernährungsweise (aufgrund seiner genetischen Ausstattung und auch bei seinem Lebensstil) gut liegt (genauso wie Highcarb oder ausgewogene Anteile manchen Leuten besser liegen und passen).

 

Aber rein auf das (Fett) Abnehmen bezogen, gibt es bereits eine Reihe von Studien, die zumindest mittel- bis langfristig keine Unterschiede verschiedener Ernährungsweisen in Bezug auf die Abnahme gezeigt haben. Andere Effekte (siehe den Absatz zuvor) mögen hinzu kommen, aber es führt letztendlich nichts am Energiedefizit vorbei (und angepasster Sport zum Muskelerhalt).

 

Am 5/16/2023 um 11:04 PM schrieb Men123:

...dass man eben Ketonkörper bildet.

 

... passiert mWn auch schon früher (in geringem Maße), wenn man bspw. eine zeitlang nichts isst (bspw. Nachtruhe - 12 Stunden zwischen letzter und erster Mahlzeit), selbst wenn man insgesamt gar nicht im Defizit ist.

 

Am 5/16/2023 um 11:04 PM schrieb Men123:

 Also vom Sinn her erschließt sich mir das überhaupt nicht, also im Sinne, dass man den Insulinpeaks entgeht usw. und psychisch besser drauf ist, macht es natürlich Sinn,

... auch da kann die Tücke im Detail liegen, weil Leute, die sich ketogen ernähren eine physiologische Insulinresistenz entwickeln...

[til]

Am 5/16/2023 um 11:04 PM schrieb Men123:

So oder so kommt man also in die Ketose, 

Nein, "normale" Fettverbrennung aka Beta-Oxidation von Fettsäuren ist keine Ketose. 
Ketogene Ernährung an für sich ist keinesfalls "besser" als eine normale Diät. Sie ist mit speziellen Risiken behaftet, denen ich aus dem Weg gehen würde, wenn es nicht sein muss.

[pezlo]

Ehrlich gesagt ist die ketogene Diät keine gute Idee. Wenn du in deinen Trainingseinheiten stagnieren möchtest, dann ist sie vielleicht eine gute Wahl. Aber es gibt nichts Besseres als ein einfaches Kaloriendefizit anstatt solch seltsame Diäten.