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Nicht-alkoholische Fettleber durch rapiden Gewichtsverlust?


Loki

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Mal aus Wikipedia:

 

Die Fettleber beruht auf einer Störung des Fettsäure- und Triglyceridstoffwechsels der Leberzelle und kann daher unterschiedliche Ursachen haben. Ein sehr großer Teil der Fettlebererkrankungen beruht auf einem Missverhältnis zwischen der Energiezufuhr durch Lebensmittel und dem Energieumsatz durch Bewegung, welches zu einer positiven Energiebilanz führt. Überschüssige Energie speichert der Stoffwechsel alsKörperfett, u. a. eben auch an der Leber. Aus diesem Grund werden Fettleber und Übergewicht in Verbindung gebracht.

...

Fettleber kann auch als Folge von chronischer Mangelernährung (beispielsweise Unterernährung) auftreten, insofern auch bei Anorexie. Aus Kohlenhydraten (Abbaueinheiten der Kohlenhydrate → Monosaccharide wie z. B. Glucose) wird im Regelfall in der Leber Glykogen gebildet und gespeichert. Dieses stellt Energie durch Glykogenolyse schnell bereit. Sind die Kohlenhydratspeicher leer, setzt die Glukoneogenese ein. Dabei wird Glukose in Leber und Niere aus Nicht-Kohlenhydratvorstufen synthetisiert, z. B. glukoplastischen Aminosäuren, die vor allem bei Hunger aus abgebautem Muskelprotein gewonnen werden. Wird infolge Mangelernährung oder Hunger nicht genügend Eiweiß (0,8 g/kg Körpergewicht täglich) zugeführt, kommt es zur Störung der Glukoneogenese, weil die zur Fettverbrennung erforderliche Energie aus Muskel- und Bindegewebszellen nicht ausreichend verfügbar ist. Es kommt zur Ablagerung der nicht verstoffwechselten Fette (Triglyceride) an und in der Umgebung der Leber. 

 

(Dazu natürlich wie du erwähntest, kann Alkohol bei der Fettleber eine Rolle spielen.)

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Wo bzw. in welchem Kontext wird das behauptet?

 

Häufig ist eine Fettleber die Folge von Übergewicht und zu wenig Sport. Das "zu viel" an Energie muss irgendwo hin. 


Wenn das die Ursache für die Fettleber ist, gibt es praktisch nichts besseres wie ein starkes Kaloriendefizit. So bekommt die Leber ihre Energie los. 

 

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Danke für Eure Antworten!

 

Es wird in "facheinschlägigen" Ärzteblättern immer wieder behauptet, dass ein rapider Gewichtsverlust in oben genannter Größenordnung zu einer Verfettung der Leber führen könne und eine bestehende NAFLD weiter vorantreibe (Fibrose, Entzündung, etc.). Auch ich halte das für Unsinn und nehme, wie Du lieber Johannes, an, dass genau das Gegenteil der Fall ist.

 

Man liest es aber dennoch - vor allem unter englischer Beschlagwortung in Google - immer wieder: https://www.health.harvard.edu/blog/fatty-liver-disease-what-it-is-and-what-to-do-about-it-2019011015746, https://www.sutterhealth.org/ask-an-expert/answers/what-is-a-fatty-liver, https://www.netdoktor.at/krankheiten/fettleber/

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Danke für die Links Loki. Ich sehe, dass die Warnung vor einer zu schnellen Gewichtsabnahme hin und wieder angedeutet wird.

 

Allerdings würde ich für so eine Aussage ganz gerne härtere Evidenz sehen. Habe mal kurz ein wenig in die Literatur geschaut. Finde da bisher keine Aussagen in diese Richtung. 

 

HIer ist eine der neuesten Übersichtsarbeiten: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8919523/ Abnehmen ist nach wie vor Therapie Nr. 1:

 

Zitat

Weight loss is the primary therapy for most patients with NAFLD. Weight loss can improve liver biochemical tests, liver histology, serum insulin levels, and quality of life in patients with NAFLD [].
 

A significant body of literature has shown that weight loss induces a clinical improvement in patients with NAFLD or NASH. Several studies showed improvement of liver biochemistry after significant weight loss []. 

 

Im selben Artikel gibt es einen Hinweis auf Komplikationen nach Magenverkleinerungen. Möglicherweise kommt hier her die Warnung vor einer schnellen Abnahme (die typischerweise nach Magenverkleinerung erfolgt). Ist jetzt aber nur Spekulation. Man sollte aber dazu beachten, dass die Komplikationen nicht bei einer etwas verfetteten Leber auftreten, sondern erst, wenn die ganze Leber schon fast kaputt ist. Würde insofern Sinn ergeben, als dass sie dann bei hoher Kalorienrestriktion ihrer Aufgaben nicht mehr nachkommen kann.

 

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Fructose kann auch ein Problem sein, weil sie in der Leber verstoffwechselt wird. Im Rahmen meiner "Recherchen" zum Thema Gicht bin ich da mal irgendwie drauf gestossen. Da wurde ein Arzt sinngemäss zitiert mit "Aber es isst ja auch niemand täglich kiloweise Äpfel". Und ich dachte mir nur: naja, bei mir kann das schon mal passieren.
Aber näher am Thema: Ich der von Ghost zitierte Wikipedia Artikel erklärt doch ziemlich gut, wie es bei rapider Abnahmen passieren kann. Und bei 1,5kg/Woche sind wir ziemlich sicher in einem Bereich, wo das Kaloriendefizit nicht mehr rein durch Abbau von Körperfett gedeckt werden kann, also allerlei ungute Effekte im Stoffwechsel ablaufen können.

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