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Hormonersatztherapie: Bedenken und Kosten


Bodo

Empfohlene Beiträge

Hallo zusammen,

 

ich musste kürzlich ein Blutbild machen lassen, bei dem auch die Testosteronwerte ausgewertet wurden. Es wurde festgestellt, dass mein Gesamttestosteron relativ weit am unteren Ende des Normbereichs liegt. Typische Symptome von Testosteronmangel konnte der Arzt auch feststellen. Außerdem wurde ein erhöhter Prolaktinspiegel festgestellt.

 

Der Arzt wollte jetzt nochmal Blut abnehmen und bei einer Bestätigung ggf. eine Hormonersatztherapie beginnen. Ich habe nun etwas Bedenken. Einerseits scheint es notwendig zu sein, andererseits habe ich Angst, dass es irreversible Nebenwirkungen hat - oder kann man diesen entgegenwirken? Ich möchte hier keine Tipps von Stoffern aus dem Fitnessstudio, sondern von Leuten, die soetwas evtl. auch schonmal selbst erhalten haben. Die nächste Frage wäre wieviel sowas kostet und ob die Krankenkasse dabei etwas übernimmt?

 

Folgende Werte wurden ermitteln:

 

Prolaktin: 46 μg/l

Gesamttestosteron: 4,1 ng/ml

 

Vielleicht hat ja jemand Erfahrung :)

Aktuelle Daten:
Gewicht: 87 kg

Größe: 180cm
KFA: ~15% (eigene Schätzung)
Kraftwerte (1RM)*: KB: 170 kg // KH: 200 kg // BD: 95 kg

Ziele 2017: KB 200 - KH: 230 - BD 110

 

* tatsächliche Werte

 

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Neu hier? Immer einlesen auf Science-fitness.de

Ich antworte darauf jetzt einmal, ich gehe stark davon aus, dass hier kaum Leute unterwegs sind die dazu viel sagen können.

eine Hormonersatztherapie ist lediglich dafür gedacht, das Hormonlevel auf ein altersgerechtes Niveau anzuheben.

 

Dazu gibt es mehrere Methoden, Testosteronpflaster sind m.M.n. nicht das gelbe vom Ei. Eine orale Einnahme ist langfristig für die Organe nicht sehr sinnvoll. D.h. es wird auf eine Depotspritze hinauslaufen. Das heißt konkret, dass du alle X-Tage zum Arzt musst, und bekommst dann einen langen Testosteronesther intramuskulär gespritzt - analog zu einer gängigen Impfung.

 

Die Häufigkeit ist abhängig vom Testosteronmangel und des verwendeten Esther (unterschiedliche Halbwertszeit). Nach Absprache mit dem Arzt ist es bestimmt möglich die Ampullen auf Rezept zu bekommen und es eigenständig zu spritzen (je nach Arzt und Verhätlnis zu diesem), damit würdest du dir die regelmäßigen Arzttermine sparen.

 

Wie es in Summe mit den Kosten aussieht, kann dir wohl nur deine Krankenkasse weiterhelfen, sollte es aus gesundheitlicher Sicht eine Notwendigkeit darstellen, solltest du das Ganze bezahlt bekommen. Solltest du anteilsmäßig etwas aus eigener Tasche bezahlen müssen, keine Angst, Testosteron ist nicht so teuer, v.a. nicht in der Menge, welche du benötigst.

 

Zu den "irreversiblen" Folgen. Das würde ich definitv mit einem fähigen Endokrinologen abklären.

 

Vorab meine Meinung...

 

Dein Körper produziert noch selber Testosteron, damit ist deine "Achse" noch aktiv. Es wird lediglich das fehlende Testosteron aufgefüllt.

Ich bin mir gerade nicht sicher, wie sich der Hormonhaushalt verhält, wenn man "nur" den fehlenden Anteil exogen zuführt. I.d.R ist es so, dass der Körper die eigene Produktion an Testosteron einstellt, sobald exogen Testosteron zugeführt wird. Allerdings weiß ich nicht, wie sich das verhält, wenn nur ein kleiner Teil zugeführt wird, um das Level auf das normale Niveau zu bringen.

 

Variante1: Die eigene Produktion läuft weiter wie bisher, trotz kleinen Teil exogen zugeführtes Testosteron.

 

Damit hättest du keinerlei Probleme oder Nebenwirkungen - aus jetziger Sicht wäre die einzigste - gewollte - Nebenwirkung, dass die Libido so ist, wie sie sein sollte und auch alle anderen hormonell bedingen Prozsse.

 

Variante2: Dein Testosteronlevel muss komplett exogen zugeführt werden, weil deine eigene Produktion stoppt.

 

Damit würden deine Hoden etwas kleiner werden, weil diese für die Testosteronproduktion notwendig sind.

 

Alle anderen "gängigen und bekannten" Nebenwirkungen sind auf die Menge zurückzuführen. D.h. Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Risiko, vergrößerung des Hermuskels etc...

 

Wenn du allerdings auf dem normalen Hormonlevel bleibst, so wie vorgesehen, dann sind diese Nebenwirkungen nicht zu erwarten.

 

Ich hoffe ich konnte Dir damit etwas helfen, mit der Eigenproduktion bin ich mir nicht ganz sicher, da müsste ich selber nochmal nachlesen, dass würde ich direkt mit dem Endokrinologen deiner Wahl besprechen.

Personaltraining: www.guldenfitness.de

Facebook: https://www.facebook.com/guldenfitness.de/

FitnessExperts Grundübungsseminar: http://fitness-experts.de/seminar

 

Meine Entwicklung, Vorbereitung und Ziele in der Zukunft: http://fitness-exper...endes-vorgehen/

Rezeptesammlung: http://fitness-exper...lung/#entry8385

 

Daten:(12.08.2015)

 

Körpergröße: 192m

Gewicht: ~103kg

Körperfettanteil: ~12%

 

Kraftwerte:

 

260kg Kreuzheben

230kg Kniebeugen

150kg Bankdrücken

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Vielen Dank Bastian,

 

es wird vermutlich tatsächlich notwendig sein das Niveau anzupassen. 4,1 liegt zwar im Normbereich, allerdings ist laut Arzt auch hier Handlungsbedarf wenn weitere Anzeichen für einen Mangel vorliegen, was bei mir ja gegeben ist. Wegen der Anpassungsreaktionen werde ich dann nochmal Rücksprache mit dem Arzt halten. Vielleicht ergibt sich ja im zweiten Blutbild ein anderes Ergebnis :)

Nach eigener Recherche dürften sich die Kosten tatsächlich im Rahmen halten - und werden ggf. tatsächlich von der Krankenkasse übernommen. Im Prinzip ist die exogene Zuführung mit der Spritze nichts anderes als das was die Stoffer aus dem Studio machen, oder?

Aktuelle Daten:
Gewicht: 87 kg

Größe: 180cm
KFA: ~15% (eigene Schätzung)
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Ziele 2017: KB 200 - KH: 230 - BD 110

 

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Vielen Dank Bastian,

 

es wird vermutlich tatsächlich notwendig sein das Niveau anzupassen. 4,1 liegt zwar im Normbereich, allerdings ist laut Arzt auch hier Handlungsbedarf wenn weitere Anzeichen für einen Mangel vorliegen, was bei mir ja gegeben ist. Wegen der Anpassungsreaktionen werde ich dann nochmal Rücksprache mit dem Arzt halten. Vielleicht ergibt sich ja im zweiten Blutbild ein anderes Ergebnis :)

 

Nach eigener Recherche dürften sich die Kosten tatsächlich im Rahmen halten - und werden ggf. tatsächlich von der Krankenkasse übernommen. Im Prinzip ist die exogene Zuführung mit der Spritze nichts anderes als das was die Stoffer aus dem Studio machen, oder?

In Prinzip ja, lediglich die Menge wird eine andere sein. “Stoffer“ ist immer sehr pauschal, es gibt viele verschiedene Steroide.

 

Aber das “Handwerk“ ist das identische.

Personaltraining: www.guldenfitness.de

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Meine Entwicklung, Vorbereitung und Ziele in der Zukunft: http://fitness-exper...endes-vorgehen/

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Daten:(12.08.2015)

 

Körpergröße: 192m

Gewicht: ~103kg

Körperfettanteil: ~12%

 

Kraftwerte:

 

260kg Kreuzheben

230kg Kniebeugen

150kg Bankdrücken

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 Im Prinzip ist die exogene Zuführung mit der Spritze nichts anderes als das was die Stoffer aus dem Studio machen, oder?

 

Ich kenne jemanden, der bekommt so ein Testosteron Gel. Das wird von der Krankenkasse bezahlt.

Aktuell :

 

Alter 52 Jahre

 

Gewicht 84 kg

 

Größe 1,81 cm

 

Kfa laut Navy Rechner 15 %

 

Kraftwerte Kniebeugen 120 kg, Kreuzheben 170 kg

 

Ziele Kraftwerte erhöhen, gesund bleiben und ein fitter alter werden :D

 

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Komplexes Thema, kenne mich nur oberflächlich damit aus:

 

Testo Gel soll nicht gut sein, zu umständlich, wird schlecht resorbiert, Halbwertszeit von wenigen Stunden und außerdem  konvertiert es mehr zu DHT, da nicht verestert.

Wie Bastian sagt, Spritzen ist die beste Wahl. Am Besten zu Hause und so spritzen, dass es nicht oder kaum zu Spiegelschwankungen kommt.

 

Der Körper ist von Natur aus faul, wenn von außen Hormone zugeführt werden, wird die Produktion runtergefahren. Ich halte Variante 2 für wesentlich wahrscheinlicher. Die Hoden werden kleiner, da helfen wiederum andere Medis....

 

Dies und anderes kannst du eigentlich alles mit deinem Arzt besprechen.

 

Zusätzlich kannst du bei GOKO FITNESS auf Youtube zum Thema Testomangel  und bei Team Andro vorbeischauen. Da sind fachkundige Mods,nicht alle Roid User sind stumpfe Pumper.

Startdaten Juli 18:

August: 64 kg @ 169 cm

 

aktuell erreichte Kraftwerte:             Bench  90x4  /  Squats 90x5  /  Deadlifts 120x5  / Press 50x5 

aktuelle TMs:                                   Bench   92x1  /  Squats 95x1  /  Deadlifts 125x1  / Press 52x1

 

 

 

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Melde mich nach einer Weile wieder. Habe inzwischen drei Bluttests durch. Prolaktin immer noch stark erhöht, zusätzlich nun auch Kreatinin erhöht bzw. GFR zu niedrig. Testosteron immer noch niedrig, aber noch im Referenzbereich.

 

Weiß jemand zufällig, ob ein erhöhter Creatinin bzw. ein niedriger GFR von einer Kreatin-Einnahme kommen kann?

 

Habe eine Überweisung zu einem Endokrinologen...

Aktuelle Daten:
Gewicht: 87 kg

Größe: 180cm
KFA: ~15% (eigene Schätzung)
Kraftwerte (1RM)*: KB: 170 kg // KH: 200 kg // BD: 95 kg

Ziele 2017: KB 200 - KH: 230 - BD 110

 

* tatsächliche Werte

 

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Erhöhtes Kreatinin kommt mit hoher Wslkt einfach von deinem Krafttraining und hat keine med. Bedeutung. Wenn du ganz sicher sein willst (und das der Arzt nicht rafft), trainiere ne Woche vor der Blutabnahme nicht und mach auch keine harten Sprints o.ä. und der Wert wird sinken.

 

Tja, deine Frage berührt die Grundsatzfragen der Medizin: Was ist normal? Was ist gesund?

 

Und die Antwort ist oft, dass es keine eindeutige gibt.

 

Vieles ist relativ, deine Situation ist ein Paradebeispiel dafür. Dein Wert wird erstmal in einem sozialen Vergleich gesehen, nämlich wo du stehst in der Population. Testo um 4ng rum ist, wenn ich mich richtig erinnere, eine Standardabweichung unter dem Mittelwert. D.h., unter 4 (und damit noch weniger als du) haben 16% der Menschen, mehr al du 84%. So, wo setze ich jetzt die Grenze zwischen normal und nicht normal? Es gibt keine eindeutige Begründung dafür: Bei einigen Markern gilt als unnormal schon, wenn man unterhalb 60% aller Menschen ist, bei anderen erst bei 95%.

 

Auch die subjektiven Eindrücke sind relativ: Was heißt es, man ist nicht so leistungsfähig? Auch da wieder ein breites Kontinuum, abgesehen davon, dass bei der Frage sowieso so viele Faktoren reinspielen, dass der Testo-Wert wohl kaum die alleinige Antwort ist. Kann ich nicht den ganzen Tag als Selbstständiger 12 Stunden schuften und danach abends hart trainieren wie manch andere? Wäre DAS überhaupt noch normal? Was muss ich leisten können, um als normal zu gelten oder meinen teils eigenen, teils von der Gesellschaft gesetzten Erwartungen zu erfüllen? Müssen alle Menschen gleich sein, auf einen Leistungsstand oder einen Körperwert gebracht werden? Müssen alle Menschen immer voller Energie sein, extrem aktiv und extravertiert? Wo beginnt Depression, wo Manie, das gleiche ungelöste Problem haben wir auch bei der Frage.

 

Das sind Fragen, die gerade in Bereichen wie deinen wichtig sind. Die bei eindeutigen Fällen (5% der Population mit 2ng, stark depressiv und Muskelschwund) leichter beantwortbar sind als bei dir. Du bist anscheinend an einen Arzt geraten, der eher dazu tendiert, etwas zu machen. Andere hätten dich mit dem Wert und deinen Leistungen als pumperlgsund nach Hause geschickt.

 

Denn du läufst mit 150kg KB und 170kg KH durch die Gegend, Leistungen, die dich in die oberen 2%, also besser als 98%, der Population stellen. Bei denen viele in Jubelschreie ausbrechen würden, wenn sie das jemals erreichten. Deshalb kann man da schwerlich von einer Beeinträchtigung durch einen geringen Testospiegel sprechen. Wo also die Frage ist, warum du dich beeinträchtigt siehst - wie gesagt sind andere Symptome wie Unzufriedenheit, Antriebslosigkeit, Libido vielleicht verbunden mit einem Testospiegel - aber wo da Henne und Ei liegt, ist schwer zu sagen. Es ist mMn fast sicher, dass diese Symptome nicht durch eine Testogabe behoben werden müssen, sondern das auch anders geht.

 

Insofern ist es schon sowohl eine gesellschaftliche als auch deine ganz persönliche Frage, wie du dich in so einer Situation entscheidest.

 

Btw müsste man sowieso das freie Testo messen, um deinen Spiegel besser einschätzen zu können.

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Super Beitrag von dir, Chris!

 

Habe mich da auch etwas wiedererkannt.

 

Klar habe ich nicht die Kraftleistungen wie Bodo, aber auch ich habe mich in der Vergangenheit oft hinterfragt, ob mein Körper überhaupt "Hypertrophie-fähig" ist.  :lol:

 

Und solche Erfolge wie 2x bodyweight Squat oder die persönliche (!) Verbesserung der eigenen Fitness und des eigenen Körpers (insb. optisch) habe ich dann unter den Tisch fallen lassen.

 

Natürlich sind das Erfolge und letztlich sollte man bei all den Vergleichen mit seinen Mitmenschen immer schauen, dass man versucht, sich auf seinen eigenen Körper zu konzentrieren und dort die persönlichen Fortschritte von Jahr zu Jahr zu beobachten und zu genießen! So gering sie auch sein mögen. Fortschritt ist Fortschritt.

 

Und alle diejenigen, die gesund sind, sich durch Krafttraining fit halten, einen gesunden Körperfettanteil haben/anstreben und dann auch noch eine Leistung bringen, die definitiv über dem "Durchschnitt" in der Gesellschaft liegt, müssen sich definitiv keine Vorwürfe machen. Das ist, gesamtgesellschaftlich betrachtet, eine absolut spitzenmäßige Leistung.

 

=> Insofern danke nochmals für deinen Beitrag @ Chris.

 

Man sollte viel mehr "positiv thinking" betreiben, anstatt permanent an sich rumzumäkeln. Aber das können wir ja alle ganz gut.  :lol:

 

Solange es in einem gesunden Rahmen bleibt, ist das wohl auch in Ordnung...  ;)

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Erhöhtes Kreatinin kommt mit hoher Wslkt einfach von deinem Krafttraining und hat keine med. Bedeutung. Wenn du ganz sicher sein willst (und das der Arzt nicht rafft), trainiere ne Woche vor der Blutabnahme nicht und mach auch keine harten Sprints o.ä. und der Wert wird sinken.

 

Tja, deine Frage berührt die Grundsatzfragen der Medizin: Was ist normal? Was ist gesund?

 

Und die Antwort ist oft, dass es keine eindeutige gibt.

 

Vieles ist relativ, deine Situation ist ein Paradebeispiel dafür. Dein Wert wird erstmal in einem sozialen Vergleich gesehen, nämlich wo du stehst in der Population. Testo um 4ng rum ist, wenn ich mich richtig erinnere, eine Standardabweichung unter dem Mittelwert. D.h., unter 4 (und damit noch weniger als du) haben 16% der Menschen, mehr al du 84%. So, wo setze ich jetzt die Grenze zwischen normal und nicht normal? Es gibt keine eindeutige Begründung dafür: Bei einigen Markern gilt als unnormal schon, wenn man unterhalb 60% aller Menschen ist, bei anderen erst bei 95%.

 

Auch die subjektiven Eindrücke sind relativ: Was heißt es, man ist nicht so leistungsfähig? Auch da wieder ein breites Kontinuum, abgesehen davon, dass bei der Frage sowieso so viele Faktoren reinspielen, dass der Testo-Wert wohl kaum die alleinige Antwort ist. Kann ich nicht den ganzen Tag als Selbstständiger 12 Stunden schuften und danach abends hart trainieren wie manch andere? Wäre DAS überhaupt noch normal? Was muss ich leisten können, um als normal zu gelten oder meinen teils eigenen, teils von der Gesellschaft gesetzten Erwartungen zu erfüllen? Müssen alle Menschen gleich sein, auf einen Leistungsstand oder einen Körperwert gebracht werden? Müssen alle Menschen immer voller Energie sein, extrem aktiv und extravertiert? Wo beginnt Depression, wo Manie, das gleiche ungelöste Problem haben wir auch bei der Frage.

 

Das sind Fragen, die gerade in Bereichen wie deinen wichtig sind. Die bei eindeutigen Fällen (5% der Population mit 2ng, stark depressiv und Muskelschwund) leichter beantwortbar sind als bei dir. Du bist anscheinend an einen Arzt geraten, der eher dazu tendiert, etwas zu machen. Andere hätten dich mit dem Wert und deinen Leistungen als pumperlgsund nach Hause geschickt.

 

Denn du läufst mit 150kg KB und 170kg KH durch die Gegend, Leistungen, die dich in die oberen 2%, also besser als 98%, der Population stellen. Bei denen viele in Jubelschreie ausbrechen würden, wenn sie das jemals erreichten. Deshalb kann man da schwerlich von einer Beeinträchtigung durch einen geringen Testospiegel sprechen. Wo also die Frage ist, warum du dich beeinträchtigt siehst - wie gesagt sind andere Symptome wie Unzufriedenheit, Antriebslosigkeit, Libido vielleicht verbunden mit einem Testospiegel - aber wo da Henne und Ei liegt, ist schwer zu sagen. Es ist mMn fast sicher, dass diese Symptome nicht durch eine Testogabe behoben werden müssen, sondern das auch anders geht.

 

Insofern ist es schon sowohl eine gesellschaftliche als auch deine ganz persönliche Frage, wie du dich in so einer Situation entscheidest.

 

Btw müsste man sowieso das freie Testo messen, um deinen Spiegel besser einschätzen zu können.

 

Echt ein toller Beitrag von dir, dem ich überwiegend voll zustimmen kann. Es geht mir auch um den gesundheitlichen Aspekt und nicht, dass ich beim Krafttraining schlecht aufbauen kann oder Ähnliches. Dass ich im Krafttraining kein Spitzensportler mehr werde ist mir allerspätestens seit der Gleitwirbel-Diagnose klar.

 

Der Arzt wäre allerdings auch gar nicht auf den Testosteron-Spiegel zu sprechen gekommen, wenn nicht weitere eindeutige Symptome bestehen, für die einige andere Ursachen ausgeschlossen werden konnte. Sein Vorgehen war ohnehin erst einmal, alles weitere auszuschließen (deshalb auch drei Bluttests und die jetzige Überweisung an den Endokrinologen).

 

Letztlich bleibt es tatsächlich dem Arzt überlassen, was er mir rät und hätte ich nicht Bedenken bei einer exogenen Testosteronzugabe, hätte ich diesen Beitrag auch nicht erstellt.

 

Grundsätzlich bin ich sehr zufrieden in meinem Leben und der Bluttest beim Urologen war auch mehr dem Zufall geschuldet (habe mich auf Geschlechtskrankheiten testen lassen, weil die Ex fremdgevögelt hat). Dennoch verfolgt man natürlich seine Hobbys (Krafttraining) auch mit etwas Ambition und freut sich natürlich, wenn man auch gegen sich selbst "gewinnen" kann.

Aktuelle Daten:
Gewicht: 87 kg

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KFA: ~15% (eigene Schätzung)
Kraftwerte (1RM)*: KB: 170 kg // KH: 200 kg // BD: 95 kg

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Interessantes Thema!

Bodo, dürfte ich fragen, welcher Art deine Symptome sind? Wenn ich zu indiskret bin, bitte die Frage einfach ignorieren! :D

Hast du Erkrankungen an hormonbildenden Drüsen z. B. an der Schilddrüse oder könnten deine Nebennieren geschwächt sein (Stichwort: Nebennieren-Schwäche, NICHT Insufizienz).

 

Es ist so, dass das System der Hormone / Hormondrüsen im Körper ein Gleichgewicht bildet. Wenn du A änderst, wirkt sich das auch auf B und C aus.

Will sagen: Möglicherweise ist der Grund für deinen etwas erniedrigten Testosteronspiegel vlt. in der Schilddrüse oder den Nebennieren zu finden.

Dann müsste man wo ganz anders ansetzen und würde nur mit Erhöhung des Testosterons nicht wirklich weit kommen.

Welche Blutwerte wurden denn genau getestet und mit welchem Ergebnis?

 

Ich persönlich wäre mit der zusätzlichen Gabe von Hormonen ÄUßERST vorsichtig, u. U. machst du dich ein Leben lang davon abhängig.

Keine Frage, wenn es sich nicht vermeiden lässt, dann ist es eben so. Aber es sollte die letzte Möglichkeit sein.

Kraftwerte (Trainingsgewichte): 

KB 52,5 kg, BD 37,5 kg, Bankziehen 40 kg, KH 65 kg, OHP 25 kg

bei 1,62m, 55 kg, ca. 20% KFA, 33 Jahre

 

FEM Phase 2

 

 

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Danke für deine Meinung, Melina. Du scheinst dich etwas auszukennen!

Also meine weiteren Symptome sind verringerte Libido, Schlafstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten, teilweise plötzlich auftretende Erschöpfung und ziemlich ausgeprägtes Unterbauchfett (selbst bei niedrigem Körperfettanteil). Außerdem und das ist wohl auch einer der Hauptgründe schwächer werdende Errektionen. Das ganze hat auch erst seit ca. 2 Jahren angefangen. Dabei ernähre ich mich sehr ausgewogen und "gesund", trinke nur selten Alkohol, rauche nicht etc.

 

Ob ich sonstige Erkrankungen habe, soll wohl beim Endokrinologen getestet werden. Leider muss ich noch einige Wochen auf den Termin warten (habe vier hier in der Gegen abtelefoniert und das war der schnellste Termin. Alle anderen haben mir einen Termin Anfang nächsten Jahren angeboten :( ). Dass etwas mit meiner Schilddrüse nicht stimmt, glaub ich schon etwas länger und lasse sie mir deshalb in regelmäßigen Abständen untersuchen (ist auch was familiäres). Die Schilddrüsenwerte waren relativ hoch, aber noch im Normbereich. Hoch waren halt bei allen Tests Prolaktin und Kreatinin, wobei ich denke, dass Kreatinin eben auch vom hohen Proteinkonsum bzw. der Einnahme von Kreatin kommen kann.

 

Was bei den zweiten und den dritten Bluttests genau getestet wurde weiß ich nicht, ich habe nur den ersten Test mit dem Arzt besprochen. Und dabei waren eben das Testosteron sehr niedrig und das Prolaktin deutlich über der Norm. Kreatinin war erst ab dem zweiten drüber soviel ich weiß. Der erste Bluttest war halt insbesondere zur Abklärung von möglichen Geschlechtskrankheiten gedacht.

 

Ich denke mal, ohne vorherige Meinung vom Endokrinologen wird mein Urologe mir wohl auch kein Testosteron geben wollen. Werde aber dennoch mal einen Termin machen, um weiteres abzuklären.

Aktuelle Daten:
Gewicht: 87 kg

Größe: 180cm
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Habe inzwischen (endlich mal) den Termin beim Endokrinologen gehabt und die Ergebnisse sind da. Es wird empfohlen ein MRT von meiner Hirnanhangsdrüse zu machen, wofür ich mir auch schon einen Termin gemacht habe.

 

Leider hat der Endokrinologie festgestellt, dass meine Leberwerte nicht gut sind (insb. GPT und Gamma-GT). Hier wird es also wohl auch noch eine weitere Abklärung geben. Außerdem ist immer noch das Prolaktin stark erhöht und freies T3 auch etwas. Außerdem ist das Progesteron zu niedrig (das es sowas auch beim Mann gibt :D). Mit den anderen Werten wohl irgendwie zusammmenhängend ist das Cortisol. Dieses liegt ganz am oberen Normbereich.

 

Erfreulich ist aber, dass sowohl Testosteron, als auch SHBG und FAI ganz in Ordnung sind. Zwar nicht übermäßig hoch, aber akzeptabel. Wenn man bedenkt, dass der erhöhte Prolaktin-Spiegel die Testosteron-Produktion auch noch etwas drückt, dürfte da wohl alles in Ordnung sein.

 

Hoffe mal die schlechten Leberwerte kommen vom vielen Essen (Alkohol gab es so gut wie garnicht in den letzten Wochen) und bessern sich, wenn ich wieder kalorienreduziert esse.

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Ich klinke mich hier mal ein, da ich vor habe, nun auch mit einem Andrologen/Endokrinologen zu sprechen.

 

Grund: Freies Testosteron bzw. FAI deutlich unter Norm.

 

Siehe: http://fitness-experts.de/forum/index.php?/topic/3616-bench-n-rows-road-to-advanced/page-35&do=findComment&comment=68304

 

Werde das fachärztlich abklären lassen und mich beraten lassen, ob eine TRT aus ärztlicher Sicht anzuraten ist.

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